Gefälschter Brief löst Absage von Karneval aus

Die jüngste Absage des Braunschweiger Karnevalszugs „Schoduvel“ ist offenbar auf einen gefälschten Brief zurückzuführen. „Das Schreiben ist gefälscht, es handelt sich um kein Schreiben der Stadt Braunschweig“, teilte die Verwaltung heute mit und kündigte eine Strafanzeige an. Der neue Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) distanziere sich auch vom Stil und sprachlichen Gestus des Briefes.

Zugmarschall Gerhard Baller vom Komitee Braunschweiger Karneval hatte gestern per Mitteilung den Karnevalszug und den kompletten Saalkarneval wie Weiberfastnacht oder die große Prunksitzung abgesagt. „Auslöser für den Schritt war ein Brief, den ich am Silvestertag in der Post hatte“, sagte Baller der Deutschen Presse-Agentur.

Das Komitee werde den durch den Oberbürgermeister für die kommende Woche angekündigten förmlichen Beschluss zur Veranstaltungsabsage akzeptieren, hatte Baller zuvor mitgeteilt.

Absage bleibt aufrecht

„Die Absage bleibt aber trotz der Fälschung bestehen“, sagte der Zugmarschall. Aufgrund des dynamischen Pandemiegeschehens sei die weitere Entwicklung derzeit nicht abzusehen, hieß es von der Stadt. Eine im Brief behauptete jüngste Abstimmung mit dem Land habe es jedoch nicht gegeben.

In normalen Jahren zieht der „Schoduvel“ – niederdeutsch für „Scheuch den Teufel!“ – oft mehr als 200.000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf die Straßen und gilt daher als größter Straßenkarneval Norddeutschlands.