Aus dem Hollywood-Film „The Beach“ bekannter Traumstrand auf der thailändischen Insel Ko Phi Phi Leh
Getty Images/iStockphoto/Balate Dorin
Nach Umweltschäden

„The Beach“-Strand wieder zugänglich

Der aus dem Hollywood-Film „The Beach“ bekannte Traumstrand auf der thailändischen Insel Ko Phi Phi Leh ist nach mehr als drei Jahren wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Jedoch gelten ab sofort Auflagen, um die paradiesische Maya-Bucht vor den Folgen des Massentourismus und vor Umweltverschmutzung zu schützen. Ob diese reichen werden, bleibt abzuwarten.

So ist die Bucht mit dem türkisfarbenen Wasser auf Ko Phi Phi Leh, das zur Phi-Phi-Inselgruppe gehört, täglich nur noch von 7.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Gästezahl ist auf 375 Touristinnen und Touristen pro Stunde beschränkt, pro Tag dürfen 4.125 Menschen kommen. Jeder Besuch ist auf 60 Minuten begrenzt.

Außerdem darf nur in einem abgetrennten Bereich fernab der berühmten Bucht gebadet werden – wer dagegen verstößt, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Ferner dürfen Boote nicht mehr von der Buchtseite den Strand ansteuern, sondern müssen an der anderen Seite der Insel ankern, wie die Nachrichtenseite „The Thaiger“ berichtete.

Schwere Umweltschäden

Nach dem Welterfolg von „The Beach“ aus dem Jahr 2000 unter der Regie von Danny Boyle und mit dem jungen Leonardo Di Caprio in der Hauptrolle waren Touristen und Touristinnen aus aller Welt regelrecht über die traumhafte Maya-Bucht hergefallen. Immer mehr thailändische Reiseunternehmen machten das große Geld, indem sie Bootstouren und vieles mehr anboten. „The Thaiger“ berichtete, es sollen bis zu 6.000 Touristinnen und Touristen pro Tag gewesen sein.

Massentourismus auf dem aus dem Hollywood-Film „The Beach“ bekannten Traumstrand auf der thailändischen Insel Ko Phi Phi Leh
APA/AFP/Lillian Suwanrumpha
Alles andere als ein einsamer Strand erwartete Besucherinnen und Besucher in der Maya-Bucht bis 2018

Achtlos ausgeworfene Anker beschädigten vor allem das vorgelagerte Korallenriff schwer. Wegen der Umweltschäden verhängte die thailändische Regierung im Juni 2018 ein Besuchsverbot, das eigentlich nur ein paar Monate dauern sollte. Im Mai 2019 wurde es aber um zweieinhalb Jahre verlängert.

20th Century Fox ließ Strand planieren

Kurioserweise geht es in „The Beach“ um einen jungen Mann (Di Caprio), der auf der Suche nach dem einzigartigen Abenteuer die überlaufenen Pfade des Massentourismus verlassen will. Später aber stellt sich das Leben auf der Insel für ihn als Alptraum heraus. Für die Dreharbeiten zum Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Alex Garland basiert, ließ die Produktionsfirma 20th Century Fox den Strand der Insel planieren und Bewuchs roden, um ihn künstlich zu vergrößern.

Leonardo di Caprio im Film „The Beach“ (2000)
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Viele träumten vom Strand aus „The Beach“ und dem damals 26-jährigen DiCaprio

Nach Ende der Dreharbeiten wurden zwar Bemühungen unternommen, die Eingriffe rückgängig zu machen, doch blieben viele Schäden des Ökosystems bis heute irreversibel. Entsprechend sahen sich 20th Century Fox sowie einige thailändische Regierungsmitglieder verschiedenen Klagen ausgesetzt. 2006 bestätigte der Oberste Gerichtshof in Thailand ein Urteil des Berufungsgerichts, dass die Dreharbeiten der Umwelt geschadet hätten.

„The Beach“-Strand wieder zugänglich

Der aus dem Hollywood-Film „The Beach“ bekannte Traumstrand auf der thailändischen Insel Ko Phi Phi Leh ist nach mehr als drei Jahren wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Jedoch gelten ab sofort Auflagen, um die paradiesische Maya-Bucht vor den Folgen des Massentourismus und vor Umweltverschmutzung zu schützen.

Immer noch zu hohe Besucherzahl?

Die Schließung der letzten Jahre sollte dann der Natur – insbesondere den Korallen – helfen, sich vom jahrelangen Ansturm zu erholen. Inzwischen wurden zahlreiche neue Korallen angesiedelt, die sich den Behörden zufolge langsam, aber stetig entwickeln. Für das Ökosystem der Insel bleibt zu hoffen, dass die Umweltschutzmaßnahmen der Regierung dauerhaft fruchten werden – beziehungsweise die jüngere Generation den paradiesischen Pfaden des heute 47-jährigen DiCaprio nicht mehr so viel abgewinnen kann.

Luftansicht des aus dem Hollywood-Film „The Beach“ bekannten Traumstrand auf der thailändischen Insel Ko Phi Phi Leh
Getty Images/Jamie Monk
Ob die gesetzten Maßnahmen Fauna und Flora dauerhaft schützen können, bleibt abzuwarten

Shaun Stenning, der für das ortsansässige Bootsunternehmen 5 Star Marine arbeitet, zeigte sich gegenüber „The Thaiger“ ob der Wiedereröffnung der Maya-Bucht besorgt. Die Besucheranzahl pro Tag sei immer noch zu hoch angesetzt, sagte er dem Onlinemedium. „Außerdem gibt es schon Sorge um die neue Anlegestelle, die gut zum Schnorcheln ist“, sagte Stenning und ergänzte: „Es gibt viele schöne Plätze rund um Ko Phi Phi, es muss nicht die Maya-Bucht sein.“

Thailand bleibt bei strengen CoV-Einreiseregeln

Mit dem Riesenansturm auf Ko Phi Phi Leh aus allen Ecken Thailands ist immerhin derzeit aus anderen Gründen nicht zu rechnen. Aus Angst vor einer Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus will Thailand die vor Weihnachten verschärften Einreiseregeln bis mindestens Monatsende nicht lockern. Wer trotzdem kommen will, muss sieben oder zehn Tage in Quarantäne – je nach Herkunftsland und Impfstatus.

Damit ist das quarantänefreie, urlauberfreundliche „Test & Go“-Modell ausgesetzt, wonach vollständig geimpfte Touristinnen und Touristen bei der Einreise nur noch einen PCR-Test machen und dann eine Nacht in ihrem Hotel auf das Ergebnis warten müssen. Die größte thailändische Insel Phuket aber verkündete quarantänefreie Sonderregeln für Geimpfte. Und von Phuket wiederum schipperten zumindest bisher viele Touristinnen und Touristen nach Ko Phi Phi.