Baby auf Nirvana-Album: Klage abgewiesen

Das inzwischen erwachsen gewordene Baby eines berühmten Albumcovers der US-Rockband Nirvana hat die Formation im Vorjahr wegen sexueller Ausbeutung geklagt – nun ist jene Klage aber abgewiesen worden.

Die Band hatte die Abweisung der Klage im Dezember beantragt. Sie sah die Argumente Spencer Eldens, der das nackte Baby auf dem Album „Nevermind“ von 1991 ist und dafür Schadenersatz forderte, als substanzlos an.

Nirvana: Ansprüche verjährt

Einerseits merkte das Anwaltsteam der Band an, dass jeder und jede, die das Album gekauft hatten, „gemäß Eldens Theorie“ wegen des Besitzes von Kinderpornografie schuldig wäre. Andererseits hätte Elden den Status als „Nirvana Baby“ bis zuletzt genossen, so die Anwälte.

Sie verwiesen auf ein Tattoo Eldens, das den Albumtitel zeigt, sowie einen Talk-Show-Auftritt Eldens, im Zuge dessen er das Cover parodierte. Überdies habe er mit Autogrammen versehene Albumkopien auf eBay verkauft. Nicht zuletzt sei die Verjährungsfrist für seine Ansprüche 2011 abgelaufen.

Frist für Elden-Anwälte nicht verstrichen

Dem hielten Eldens Anwälte entgegen, dass diese Frist nicht verstrichen sei, solange das Album noch verkauft würde. Eldens Team hatte bis zum 30. Dezember Zeit, um auf den Antrag Nirvanas zu reagieren, verpasste die Frist allerdings. Seinen Anwälten steht es aber frei, den Fall bis zum 13. Jänner mit entsprechenden Änderungen erneut einzureichen.

Elden behauptete im Zuge der Klage, die 30 Jahre nach Erscheinen des Albums eingereicht worden war, dass er nicht damit einverstanden gewesen sei, dass sein Bild verwendet wurde. Auch seine Erziehungsberechtigten seien nicht damit einverstanden gewesen. Das Cover zeigt den vier Monate alten Elden nackt in einem Swimmingpool, wie er im Wasser vor einem Angelhaken schwimmt, an dem ein Dollar-Schein hängt. Er macht geltend, dass die Band damals versprochen habe, seine Genitalien mit einem Aufkleber zu bedecken. Das sei nicht geschehen.

Der Kläger sprach von einem lebenslangen Schaden, den er durch die Verwendung des Fotos und die millionenfache Publikation erlitten habe. Er verlangte vom Nachlass des verstorbenen Nirvana-Frontmanns Kurt Cobain, den noch lebenden Bandmitgliedern und weiteren Beteiligen je mindestens 150.000 US-Dollar.