Missbrauchsklage: Anwälte von Prinz Andrew für Abweisung

Die Anwälte des britischen Prinzen Andrew haben vor einem US-Gericht die Abweisung einer Missbrauchsklage gegen den Royal gefordert. Die Klägerin Virginia Giuffre habe mit einer früheren Vereinbarung mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein auf ihr Klagerecht gegen andere „verzichtet“, sagte Anwalt Andrew Brettler heute vor einem Bundesgericht in New York. Der am Vortag veröffentlichte Deal aus dem Jahr 2009 sei „eindeutig“.

Giuffres Anwalt David Boies wies diese Darstellung vor Gericht zurück. Die Vereinbarung sei im US-Bundesstaat Florida geschlossen worden. Sie habe deswegen nicht Prinz Andrew eingeschlossen.

In der bisher geheimen Vereinbarung hatte Giuffre 2009 zugesagt, im Gegenzug für 500.000 Dollar (439.000 Euro) weder den US-Multimillionär Epstein wegen Sexualvergehen zu verklagen noch „andere potenzielle Beschuldigte“ in diesem Zusammenhang. Die heute 38-Jährige gibt an, im Alter von 17 Jahren von Epstein zum Sex an Prinz Andrew „ausgeliehen“ worden zu sein. Sie fordert Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Das Bundesgericht in New York befasste sich in einer Anhörung mit dem Antrag der Anwälte von Prinz Andrew, die Klage abzuweisen. Richter Lewis Kaplan hatte den Antrag von Prinz Andrews Verteidigern zurückgewiesen, das Verfahren zu beenden, weil Giuffre mittlerweile in Australien lebt.