Protest gegen Berlusconis Kandidatur zum Staatschef

Rund 100 Personen haben gestern in der italienischen Hauptstadt Rom gegen die Kandidatur von Ex-Premierminister Silvio Berlusconi für die Nachfolge des scheidenden Präsidenten Sergio Mattarella als Staatsoberhaupt Italiens demonstriert. Organisiert wurde der Protest vom Popolo viola (lila Volk), einer Mitte-links-Bewegung, die in den vergangenen Jahren wiederholt gegen Berlusconis Engagement in der Politik protestiert hatte.

Anti-Berlusconi Demonstranten in Rom
Reuters/Guglielmo Mangiapane

Die Demonstranten hielten auf dem zentralen Platz Santi Apostoli Transparente hoch, auf denen stand: „Der Präsidentenpalast ist kein Bunga-Bunga-Tummelplatz“, in Anspielung auf die Partys mit Callgirls, die Berlusconi in den vergangenen Jahren viele Justizprobleme bereitet hatten. „Berlusconi als Staatschef: Italien weint, die Welt lacht“, war auf einem weiteren Transparent zu lesen.

Ministerpräsident Mario Draghi gilt als Favorit für die Nachfolge Mattarellas, der im nächsten Monat in den Ruhestand tritt. Viele Italiener wünschen sich jedoch, dass Draghi an der Spitze seiner Regierung der nationalen Einheit bleibt, um die Umsetzung von Reformen zu überwachen.