Zusammenstöße bei Demonstrationen in Kasachstan

In Kasachstan haben sich die Proteste nach einer deutlichen Preiserhöhung bei Autogas ausgeweitet und sind in Gewalt umgeschlagen. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters berichtete gestern, wie die Polizei in der größten Stadt Almaty Tränengas und Blendgranaten einsetze, um Demonstranten an einer Erstürmung des Rathauses zu hindern.

„Die Regierung wird nicht fallen“, sagte Präsident Kassym-Schomart Tokajew in einer Videoansprache. Es müsse „gegenseitiges Vertrauen und Dialog geben statt Konflikt“. Die Regierung führte am Abend wieder Preisobergrenzen zumindest in der Provinz Mangistau ein. Am Sonntag war es dort zu ersten Demonstrationen gekommen.

Preisdeckelung mit Jahreswechsel aufgehoben

Die Regierung des ölreichen ehemaligen Sowjetstaates hatte zum Jahreswechsel die Deckelung der Preise bei Autogas – auch unter der Abkürzung LPG bekannt – aufgehoben. Diese lag bei 50 Tenge (etwa 0,10 Euro) pro Liter, etwas weniger als die Hälfte des Marktpreises.

Wegen der Preiskontrollen kostete das Gas in Kasachstan über Jahre weniger als Benzin, weswegen viele Bürger ihre Fahrzeuge auf das Propan-Butan-Gemisch umgerüstet haben. Die Regierung hat argumentiert, der vergleichsweise niedrige Preis sei nicht mehr tragbar.