Trump sagte Pressekonferenz zu Kapitol ab

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte für den Jahrestag der Erstürmung des Kapitols eine Pressekonferenz angekündigt, diese ist aber nun abgesagt worden. Er begründete das mit der „Voreingenommenheit und Unehrlichkeit“ der Medien und des Kongressausschusses, der den Angriff seiner Anhänger auf das Parlament untersucht. Trump wiederholte die unbelegte Behauptung, die Wahl sei ein „Betrug“ gewesen.

Fox-Moderator soll aussagen

Morgen jährt sich die Erstürmung des Kapitols. Kurz zuvor forderten die mit der Untersuchung des Vorfalls betrauten Kongressabgeordneten den konservativen Fernsehmoderator Sean Hannity zur Auskunft über seine Kommunikation mit Trump auf.

In einem Schreiben teilten die Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses, Bennie Thompson und Liz Cheney, dem Starmoderator des Senders Fox News gestern mit, dass sie zahlreiche Textnachrichten von ihm an Trump und dessen Gefolge gefunden hätten.

Fox-News-Moderator Sean Hannity
AP/Frank Franklin II

Am Vorabend des 6. Jänner 2021 habe Hannity, der regelmäßiger Gast auf Trump-Kundgebungen ist, in einer Nachricht geschrieben, er sei „sehr besorgt über die nächsten 48 Stunden“. Die Abgeordneten wollten nun wissen, warum er kurz vor dem Sturm der Trump-Anhänger auf das US-Parlament „besorgt“ war. Sie baten Hannity, einen Termin für ein Interview mit dem Ausschuss zu vereinbaren.

Hunderte radikale Trump-Anhänger hatten das Kapitol Anfang Jänner 2021 gestürmt, als dort Bidens Wahlsieg zertifiziert werden sollte. Dabei starben fünf Menschen, unter ihnen ein Polizist und eine von einem Beamten erschossene Angreiferin. Der Sturm auf den Sitz des Kongresses sorgte weltweit für entsetzte Reaktionen und gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie.

Trump sagte Pressekonferenz ab

Trump selbst hatte für den Jahrestag eine Pressekonferenz angekündigt, diese wurde aber nun abgesagt. Er begründete das mit der „totalen Voreingenommenheit und Unehrlichkeit“ der Medien und des Kongressausschusses, der den Angriff seiner Anhänger auf das Parlament untersucht. Trump wetterte zudem erneut gegen den angeblichen „Betrug“ bei der Präsidentschaftswahl 2020.

„Das war das Verbrechen des Jahrhunderts“, schrieb Trump in der Erklärung. Während die in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach im Bundesstaat Florida geplante Veranstaltung nun nicht mehr stattfinden soll, bekräftigte Trump, dass er am 15. Jänner bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat Arizona sprechen will.