Die israelische NSO Group als Entwicklerfirma der umstrittenen Spionage-Software Pegasus soll laut Medienberichten ihren Vertrag mit Ungarn gekündigt haben. Als Grund sei der während Abhörskandalen in Ungarn aufgedeckte Missbrauch der Software für Spähangriffe angegeben worden. Unter den EU-Mitgliedsstaaten sei außer Ungarn nur noch Polen betroffen, berichtete das Onlineportal Nepszava.hu unter Berufung auf die „Neue Zürcher Zeitung“.
Spähangriffe seitens der rechtsnationalen Regierung von Premier Viktor Orban gegen Zielpersonen soll es seit Jahren gegeben haben. Ungarische Medien erinnerten weiter daran, dass die Regierung erst später diese Lauschangriffe gegen unabhängige Journalisten, Medieninhaber, Politiker einräumte, wobei es sich um mehr als 300 Zielobjekte gehandelt haben soll.
Auch der ungarische Staatspräsident Janos Ader soll über seine Personenschützer ins Visier der Pegasus-Spähsoftware geraten sein. Zugleich betonten ungarische Regierungsvertreter, dass der Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel gesetzeskonform erfolge.