USA verhängen Sanktionen gegen Milorad Dodik

Wegen seiner Bestrebungen für eine Abspaltung von Bosnien und Herzegowina haben die USA Sanktionen gegen den bosnischen Serbenführer Milorad Dodik verhängt. Das US-Finanzministerium warf Dodik gestern „korrupte Aktivitäten und anhaltende Bedrohungen für die Stabilität und territoriale Integrität von Bosnien und Herzegowina“ vor. Er bedrohe mit seinen Aktivitäten das Friedensabkommen von Dayton aus dem Jahr 1995.

Mit den Finanzsanktionen wird mögliches Vermögen Dodiks in den USA eingefroren. Außerdem werden US-Bürgern Finanztransaktionen mit dem Politiker untersagt. Sanktionen wurden auch gegen einen Dodik nahestehenden Fernsehsender verhängt.

Dodik ist der Vertreter der bosnischen Serben in der Dreierpräsidentschaft von Bosnien und Herzegowina. Er hat wiederholt damit gedroht, seinen Landesteil, die Republika Srpska, aus dem bosnischen Zentralstaat zu lösen. Anfang Dezember erklärte der 62-jährige Nationalist die Einleitung der Abspaltung von der Zentralregierung.

Das in Dayton in den USA geschlossene Abkommen von 1995 beendete den dreijährigen Krieg in Bosnien-Herzegowina, in dem etwa 100.000 Menschen getötet wurden. Damals wurde die Aufteilung Bosniens in eine kroatisch-muslimische Föderation und die Republika Srpska beschlossen, die jeweils rund die Hälfte des Staatsgebietes erhielten. An der Spitze steht ein Dreierpräsidium aus einem kroatischen, einem muslimischen und einem serbischen Vertreter.