Italiens Starimmunologin unter Polizeischutz gestellt

Italiens angesehene Immunologin Antonella Viola ist wegen Drohungen von Impfgegnern unter Polizeischutz gestellt worden. Die Leiterin des Instituts für Pädiatrieforschung „Citta della speranza“ in Padua erhielt einen Drohbrief mit einer Pistolenkugel.

Die Staatsanwaltschaft von Padua leitete eine Untersuchung ein, berichteten italienische Medien. Viola ist für ihre Kampagne für die Impfung von Kindern ins Visier von Impfgegnern und Impfgegnerinnen geraten.

„Hände weg von den Kindern“, hieß es im Brief, in dem der Immunologin und ihrer Familie mit Mord gedroht wurde. „Ich lasse mich nicht einschüchtern. Ich setze meine Arbeit fort“, erwiderte die Medizinerin, die zahlreiche Solidaritätserklärungen erhielt.

Impfpflicht für über 50-Jährige eingeführt

Auch weitere bekannte Virologen gerieten in den vergangenen Wochen ins Visier von Impfgegnern. So war der Leiter der Infektionsabteilung des Krankenhauses von Genua San Marino, Matteo Bassetti, kürzlich auf offener Straße angegriffen worden.

Angesichts der rasant steigenden CoV-Zahlen wegen der Omikron-Variante beschloss Italien gestern eine Impfpflicht für alle Menschen über 50 Jahre. „Wir greifen insbesondere bei den Altersgruppen ein, die am stärksten gefährdet sind, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden“, sagte Regierungschef Mario Draghi bei einer Kabinettssitzung. Damit solle der Druck auf die Krankenhäuser verringert werden.