Tschechien weist für 2021 Rekordbudgetdefizit aus

Tschechien hat für das Jahr 2021 ein Budgetdefizit in Höhe von 419,7 Milliarden Kronen (17,1 Mrd. Euro) ausgewiesen. Es handelt sich um das höchste Defizit in der Geschichte Tschechiens, auch wenn es niedriger ist, als die ursprünglich geplanten 500 Milliarden Kronen, teilte Finanzminister Zbynek Stanjura heute mit. Laut vorläufigen Schätzungen liegt das Budgetdefizit bei mehr als sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Das hohe Defizit geht vor allem auf die Auswirkungen der CoV-Pandemie sowie die Kompensationsmaßnahmen zurück. Im ersten Jahr der Pandemie – 2020 – hatte das Budgetloch 367,4 Milliarden Kronen ausgemacht.

Für das heurige Jahr hat Tschechien zunächst kein vom Parlament gebilligtes Budget. Der Grund ist der Wechsel der Regierung nach den Oktober-Wahlen. Die alte Regierung von Premier Andrej Babis wollte ein Defizit in Höhe von 377 Milliarden Kronen vorschlagen, schaffte es aber nicht mehr, dieses zu verabschieden.

Das neue Kabinett von Petr Fiala will dem Parlament einen neuen Vorschlag vorlegen, bei dem von einem niedrigeren Defizit – unter 300 Milliarden Kronen – ausgegangen wird. Bis das Budget 2022 gebilligt ist, wird Tschechien voraussichtlich bis Ende März mit einem Budgetprovisorium wirtschaften.