Schweizer Armee verbietet WhatsApp und Co. im Dienst

Die Schweizer Armee hat WhatsApp und andere Mitteilungsdienste wie Signal oder Telegram für den dienstlichen Gebrauch verboten. Stattdessen sollen Soldaten den Dienst Threema verwenden, dessen Anbieter seinen Sitz in der Schweiz hat, wie ein Armeesprecher gestern der Nachrichtenagentur AFP sagte. Zuvor hatte der „Tages-Anzeiger“ darüber berichtet.

Die Streitkräfte begründeten die Entscheidung laut der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA damit, dass Threema konform mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung sei – und nicht dem „Cloud Act“ unterstehe. Das seit 2018 wirksame US-Gesetz ermöglicht den Behörden Zugriff auf online gespeicherte Daten von US-Unternehmen. WhatsApp gehört zum US-Konzern Meta Platforms, der bis 2021 Facebook hieß.

Laut „Tages-Anzeiger“ versandte die Schweizer Armee Ende Dezember eine E-Mail an führende Berufsoffiziere, in der sie die Soldaten aufforderte, während des Diensts auf ihren Privatgeräten Threema zu nutzen. Den Angaben des Armeesprechers zufolge gilt das auch für Wehrdienstleistende. Der Wehrdienst ist in der Schweiz für junge Männer verpflichtend und sie können auch nach Ende des Wehrdienstes wiederholt für kürzere Einsätze verpflichtet werden.