Kasachischer Präsident: „Ordnung größtenteils wiederhergestellt“

Der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew hat die Niederschlagung der Proteste in seinem Land verkündet. Die verfassungsmäßige Ordnung im Land sei „größtenteils wiederhergestellt“, teilte Tokajew heute nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders mit. Demnach wollte sich Tokajew im Laufe des Tages in einer Fernsehansprache an die Bürger und Bürgerinnen des Landes wenden.

Das kasachische Innenministerium berichtete unterdessen, dass die Sicherheitskräfte 26 Menschen „liquidiert“ hätten. Es habe sich dabei um „bewaffnete Kriminelle“ gehandelt. Zudem seien mehr als 3.000 Menschen in der Millionenmetropole Almaty festgenommen worden. 18 Polizisten und Nationalgardisten seien bei den Auseinandersetzungen getötet worden, 748 verletzt.

Russisch geführtes Bündnis um Hilfe gerufen

Die Proteste hatten sich an der Erhöhung von Treibstoffpreisen entzündet. Der Rücktritt der Regierung und die Rücknahme der Preiserhöhung für Autogas durch Präsident Tokajew haben die Menschen jedoch nicht beruhigt, weswegen dieser die russisch geführte Verteidigungsallianz OVKS zum Eingreifen aufforderte. Erste Einheiten der „Friedenstruppe“ trafen gestern ein.

Viele Kasachen werfen den Behörden und der Elite des ölreichen zentralasiatischen Landes Bereicherung vor, während die allermeisten der knapp 19 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner arm bleiben.