Inflation im Dezember laut Schnellschätzung 4,3 Prozent

Die Inflationsrate (Verbraucherpreisindex, VPI) für Dezember dürfte 4,3 Prozent betragen haben. Das geht aus der heute veröffentlichten Schnellschätzung der Statistik Austria hervor. Die Preise sind damit – auf Jahresbasis – gleich stark gestiegen wie im November, als die Inflationsrate ebenfalls 4,3 Prozent betrug. Die EU-weit harmonisierte Teuerungsrate (harmonisierter Verbraucherpreisindex, HVPI) betrug laut Schnellschätzung 3,8 Prozent.

„Steigende Treibstoff- und Energiepreise haben auch im Dezember 2021 für eine hohe Inflationsrate von 4,3 Prozent gesorgt. Auf den Weltmärkten hat der Rohölpreis binnen Jahresfrist um mehr als 50 Prozent zugelegt“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in der Aussendung. Gegenüber dem Vormonat steigen die Verbraucherpreise um 0,6 Prozent.

Opposition fordert Teuerungsausgleich

In Österreich wurden von Opposition und Arbeiterkammer Forderungen nach einem Teuerungsausgleich für die Bevölkerung laut. „Mit einer befristeten Halbierung der Mehrwertsteuer auf Gas und Strom, einem Winterzuschuss von 300 Euro für Haushalte mit kleinem Einkommen sowie einem Preisstopp bei Mieten könnten wir die Folgen der Inflation in besonders betroffenen Bereichen abfedern“, schreibt Jörg Leichtfried, Vizeklubchef der SPÖ. Außerdem sollten die ersten 1.700 Euro jedes Einkommens steuerfrei sein.

Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl wirft der Regierung vor, „monothematisch, fokussiert einzig und alleine auf Corona“ zu handeln und alle anderen Probleme in Österreich zu verdrängen. Er fordert die Einführung eines „COVID-19-Warenkorbes“ mit Gütern des täglichen Lebens. Auch der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, Andreas Stangl, fordert angesichts der Preissteigerungen, „dass die Politik endlich regulierend eingreift“.

Peter Kostelka, Präsident des Seniorenrats und des SPÖ-Pensionistenverbands, pocht auf eine Abgeltung der tatsächlichen Inflation für die mit 1. Jänner in Kraft getretene Erhöhung der Pensionen.

Inflation im Euroraum erreicht Rekordwert von 5,0 Prozent

Die Inflationsrate im Euroraum ist Ende 2021 auf einen weiteren Rekordwert gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen im Dezember um 5,0 Prozent über dem Niveau vom Vorjahr, wie das Statistikamt Eurostat heute in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte.

Es ist die höchste Inflationsrate seit der Einführung des Euro. Im Vormonat hatte die Teuerungsrate bei 4,9 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 0,4 Prozent.

Getrieben wurde die Teuerung in den Ländern mit der gemeinsamen Währung einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die sich zum Vorjahresmonat um 26 Prozent verteuerten. Lebens- und Genussmittel waren im Dezember 3,2 Prozent teurer als vor einem Jahr. Ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stieg das Preisniveau im Dezember um 2,6 Prozent. Diese Kernrate wird von vielen Ökonomen als verlässliches Maß für den Inflationstrend angesehen.