Billigflieger Ryanair gibt Basis in Frankfurt auf

Europas größte Billigairline Ryanair gibt ihre Basis auf dem Frankfurter Flughafen auf. Die fünf dort noch stationierten Flugzeuge würden mit 31. März dieses Jahres auf kostengünstigere Flughäfen umverteilt, teilte das irische Unternehmen heute mit. Als Grund nannte die Gesellschaft die mit Jahreswechsel erhöhten Start- und Landegebühren auf dem größten deutschen Flughafen.

Der Flughafenbetreiber wies die Kritik der Iren als unberechtigt zurück. Mit einer genehmigten Preiserhöhung um 4,3 Prozent liege man im europäischen Vergleich der Drehkreuze sehr niedrig, sagte ein Sprecher.

Der deutschen Regierung hielt Ryanair-Manager Jason McGuiness vor, mit den milliardenschweren Beihilfen für Lufthansa den Wettbewerb verzerrt zu haben. Passagiere und Passagierinnen mit bereits gebuchten Tickets würden in den kommenden Tagen benachrichtigt und erhielten Rückerstattungen, erklärte die Airline. Für die Crews biete Ryanair in ihrem stark wachsenden Europanetz alternative Arbeitsplätze an.

Ryanair war zum Sommerflugplan 2017 erstmals an den größten deutschen Flughafen gekommen, der als internationales Drehkreuz sein Angebot an Europaflügen ausbauen wollte. Ryanair profitierte dabei von einem Anreizprogramm des Betreibers Fraport mit gesenkten Fluggebühren für neue Anbieter am Standort. Diese Anreize sind für Ryanair laut einem Fraport-Sprecher im Jahr 2020 ausgelaufen.