98.000 Kinder in Peru Halbwaisen oder Waisen

Durch CoV-Infektionen sind in Peru Zigtausende Kinder zu Halbwaisen oder Waisen geworden: Fast 98.000 Kinder hätten durch Covid-19 mindestens einen Elternteil oder andere Sorgeberechtigte verloren, teilte die Regierung in Lima gestern (Ortszeit) mit. „Wir halten einen traurigen Rekord als Land mit der größten Anzahl an Kindern, die einen Vater oder eine Mutter verloren haben“, erklärte die peruanische Frauenministerin Anahi Durand.

Sie berief sich dabei auf Zahlen, welche die medizinische Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht hatte. Durands Ministerium zahlt derzeit 18.000 Familien eine Waisenrente in Höhe von 200 Sol (umgerechnet rund 44 Euro) aus. Die Ministerin sprach sich dafür aus, die Hilfen auf mehr als 80.000 minderjährige Waisen auszuweiten. Diese müssten darüber hinaus psychologisch und erzieherisch betreut werden.

Über 200.000 Tote

Peru ist im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung das am härtesten von der Pandemie getroffene Land der Welt. Auf eine Million Menschen kommen dort laut einer Berechnung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Zahlen 6.122 Covid-19-Tote.

In dem südamerikanischen Land mit seinen 33 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen grassiert derzeit die dritte Coronavirus-Welle. Insgesamt haben sich dort bisher mehr als zwei Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt, mehr als 202.900 Infizierte starben.