Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP)
APA/Georg Hochmuth
Coronavirus

Nehammer positiv getestet

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das gab das Bundeskanzleramt am Freitag bekannt. Laut der Mitteilung kam Nehammer am Dienstag aus dem Urlaub zurück und machte am Mittwoch routinemäßig einen PCR-Test mit negativem Ergebnis. Die Ansteckung erfolgte offenbar am Mittwochabend im Kontakt mit einem Mitglied seines Sicherheitsteams.

Dieses ist laut Aussendung des Kanzleramts am Donnerstag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Ergebnis liege seit Freitag vor. Anschließend habe sich der Bundeskanzler am Freitag sofort erneut zweimal mit PCR testen lassen. Beide Tests fielen positiv aus. Nehammer sei „selbstverständlich dreimal geimpft“, so das Kanzleramt.

Der Bundeskanzler befindet sich in Heimquarantäne und führt seine Amtsgeschäfte derzeit von zu Hause aus mittels Video- und Telefonkonferenzen. Er werde in den nächsten Tagen keine öffentlichen Termine mit Personenkontakten wahrnehmen.

GECKO-Beratungen tags zuvor

Während der Beratungen mit der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (GECKO) und den per Video zugeschalteten Landeshauptleuten trug Nehammer den Angaben des Kanzleramts zufolge durchgehend eine FFP2-Maske. Bei der darauffolgenden Pressekonferenz nahm der Kanzler – wie auch die anderen Redner – während seiner Statements die Maske jedoch ab. Alle Personen, zu denen er Kontakt hatte, seien verständigt worden. In Quarantäne müsse niemand, alle bei den Beratungen Anwesenden seien auch dreifach geimpft gewesen, hieß es.

Der offizielle Plan der Regierung sieht am Samstag eine Änderung der Kontaktregelung vor. Das wurde auch bei den GECKO-Beratungen am Donnerstag vereinbart. Ab Samstag, 8. Jänner, gibt es demnach keine Unterscheidung mehr nach K1 oder K2, es gibt nur noch Kontaktpersonen. Keine Kontaktperson ist ab Samstag, wer dreimal geimpft ist oder wenn alle Beteiligten eine FFP2-Maske getragen haben. Die Verordnung ist noch ausständig.

Mückstein in Selbstisolation

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) richtete Nehammer via Twitter gute Besserung aus und traf nach eigenen Angaben entsprechende Vorkehrungen mit einem bereits negativen Antigen-Test und einem PCR-Test, auf dessen Ergebnis der Gesundheitsminister offenbar noch wartet.

„Da wir gestern Kontakt hatten, habe ich mich sicherheitshalber in Selbstisolation begeben“, so Mückstein. Gute Besserung wünschte auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen via Twitter, ebenso SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.

FPÖ-Obmann Herbert Kickl richtete Nehammer Genesungswünsche aus: „Ich hoffe, er bekommt nur milde Symptome und ist bald wieder gesund“, so Kickl via Aussendung und verordnete Nehammer sogleich einen „Nachdenkprozess“ bezüglich eines „Impfzwangs“.

„Es geht mir gut“

Bei der anschließenden Pressekonferenz waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Plexiglasscheiben voneinander getrennt. Zu Journalistinnen und Journalisten habe ausreichend Sicherheitsabstand bestanden, so die Aussendung. Alle haben durchgehend FFP2-Masken getragen.

Der Bundeskanzler zeigt derzeit keine Symptome und ließ mitteilen: „Es besteht kein Grund zur Sorge, es geht mir gut. Mein Appell ist weiterhin: Gehen Sie impfen, lassen Sie sich boostern, das schützt Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit vor einem schweren Verlauf.“ Ob Nehammer mit der Omikron-Variante infiziert ist, ist laut seinem Sprecher noch unklar. Die Sequenzierung sei noch im Laufen. Nehammers Ehefrau und seine Kinder wurden negativ getestet.