Lebenslange Haft in Berliner Prozess um Kannibalenmord

Im Prozess um einen Kannibalenmord an einem 43-jährigen Mann in Berlin hat das Landgericht der deutschen Hauptstadt den Angeklagten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht sprach den 42-jährigen Lehrer Stefan R. gestern des Mordes und der Störung der Totenruhe schuldig. Er habe gemordet, „um Kannibalismusfantasien umzusetzen“ und damit seinen Geschlechtstrieb zu befriedigen, hieß es im Urteil.

Die Richter stellten zudem die besondere Schwere der Schuld des Angeklagten fest, was eine vorzeitige Haftentlassung praktisch ausschließt. Sie folgten mit ihrem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die zuvor lebenslange Haft wegen Mordes und die Feststellung der besonderen Schuldschwere beantragt hatte. Die Verteidigung hatte hingegen einen Freispruch gefordert.

Laut Anklage hatte sich das Opfer am 6. September 2020 über eine Datingplattform zu einem Sextreffen mit dem Angeklagten verabredet. In R.s Wohnung soll dieser den Mann mit einer Droge sediert, ihm die Kehle durchgeschnitten und seine Genitalien abgetrennt haben, um sie zu essen. Die Leiche soll er zerstückelt und die Teile an verschiedenen Orten abgelegt haben.