„Plagiatsjäger“ Weber mit Vorwürfen gegen Ministerin Raab

„Plagiatsjäger“ Stefan Weber hat nach eigenen Angaben in der Diplomarbeit von Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) „zahlreiche Plagiate und Quatsch“ gefunden. Sie habe die wissenschaftlichen Grundregeln ihres Fachs nicht beherrscht, schreibt er in seinem Blog. Ob sie „getäuscht“ habe oder nicht, erscheine ihm nicht wichtig, so Weber. Im Büro der Ministerin sprach man von an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen.

Raab schloss an der Universität Innsbruck ein Diplomstudium der Psychologie sowie ein Diplom- und Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften ab. Für ihre 2009 eingereichte psychologische Diplomarbeit zum Thema „Einstellungsstrukturen und Lebensbedeutungen ehrenamtlicher Mitarbeiter“ gibt es von Weber Kritik.

Büro Raab: „An den Haaren herbeigezogen“

„17 Plagiatsfragmente“ habe er „auf 84 Seiten Fließtext gesichert, im Umfang von oft bis zu einer halben Seite“. Davon betroffen seien auch ein Absatz des eigenen Fazits sowie Hypothesen. „Lästige Fehler“ will Weber ebenfalls festgestellt haben, so sei der österreichische Psychiater Viktor E. Frankl in Raabs Diplomarbeit zu „Frank“ geworden.

Man kommentiere „abstruse Konstruktionen von selbsternannten Plagiatsjägern nicht“, hieß es dazu aus dem Büro der Ministerin. „Jeder, der sich seriös mit Wissenschaft beschäftigt, wird zu dem Schluss kommen, dass die Behauptungen an den Haaren herbeigezogen sind.“ Mit ähnlichen Vorwürfen hat Weber in der Vergangenheit mehrere Politiker und Politikerinnen konfrontiert, darunter die ehemalige Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP). Sie trat zurück, durfte ihren Magistertitel schließlich aber behalten.