Kosovo beschlagnahmt Hunderte Kryptogeldrechner

Im Kosovo sind angesichts einer Energiekrise gestern 272 Geräte für das Schürfen von Kryptowährung beschlagnahmt worden. Die Polizei nahm außerdem einen Menschen fest. In der vergangenen Woche hatte die Regierung in Prishtina ein vorübergehendes Verbot für das Schürfen von Kryptowährungen verhängt, um den Stromverbrauch zu senken.

Kryptowährungen wie Bitcoin werden durch das Lösen komplexer Gleichungen erzeugt – ein Unterfangen, das sehr viel Energie verbraucht. Die beschlagnahmten Geräte verbrauchten so viel Strom wie 500 Haushalte im Monat bzw. einen Gegenwert zwischen 60.000 und 120.000 Euro, erklärte Finanzminister Hekuran Murati auf Facebook. „Wir können die illegale Bereicherung einiger Menschen auf Kosten der Steuerzahler nicht zulassen“, fügte er hinzu.

Die Energiekrise im Kosovo hat sich verschärft, nachdem ein Teil eines der beiden wichtigsten Kraftwerke ausgefallen war und die Regierung im Dezember zu einer Stromreduzierung veranlasst hatte. Die Krise ist auch eine Folge der weltweit steigenden Strompreise und der zunehmenden Nachfrage. Das Land importiert gegenwärtig mehr als 40 Prozent seiner Energie, etwa 90 Prozent der einheimischen Produktion beruht auf Braunkohle.