„Sicherheitsphase“ an Schulen bis Ende Februar

Die ursprünglich bis 15. Jänner geplante „Sicherheitsphase“ an den Schulen wird bis 28. Februar verlängert. Das hat das Bildungsministerium in einem Erlass an die Schulen festgehalten.

Damit bleibt die Präsenzpflicht ausgesetzt. Außerdem wird unabhängig vom Impfstatus mindestens dreimal pro Woche getestet, im gesamten Schulhaus und auch im Unterricht muss Maske getragen werden (bis Unterstufe Mund-Nasen-Schutz, ab Oberstufe FFP2-Maske). So soll der „Präsenzbetrieb als Konstante erhalten“ bleiben, heißt es. Eltern können ihre Kinder aber weiter ohne ärztliches Attest für den Unterricht entschuldigen.

Regeln bei Infektionen bleiben gleich

Unverändert bleibt das Vorgehen bei Infektionsfällen: Bei einem einzigen Fall in einer Klasse wird weiter in Präsenz unterrichtet (ohne das positive Kind). Allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer CoV-Fall in dieser Klasse auf, wird für die ganze Klasse Distance-Learning angeordnet.

Dreifach bzw. bis zum Alter von elf Jahren auch zweifach geimpfte Kinder gelten laut den neuen Regeln nicht mehr als Kontaktpersonen und werden nicht abgesondert. Gleiches gilt auch, wenn beim Kontakt mit Infizierten Maske getragen wurde. Das bedeutet, dass im Regelfall nur mehr die positiv getesteten Schüler in Quarantäne sind. Diese können sich nach fünf Tagen per PCR-Test freitesten.

Plakolm erwartet „sicheren“ Schulstart

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) zeigte sich überzeugt, dass einem „sicheren Schulstart nichts im Wege“ stehe. Das sei auch möglich, weil man die Schülerinnen und Schüler dreimal pro Woche teste und ein entsprechendes Sicherheitskonzept habe. Es sei immer „oberstes Ziel“ der Regierung, die Schulen „so lange wie möglich offen zu halten“.

Es gebe aber auch einen Schutz, nämlich die Impfung, sagte sie gegenüber der APA. Hier gebe es „extrem viel zu tun, dass wir auch Überzeugungsarbeit leisten“ bei den jüngsten Schülerinnen und Schülern und deren Eltern. Ab 14 Jahren könne man selbst die Entscheidung treffen, sich impfen zu lassen.

Impfpflicht: Reden vor Strafen

Bei der Impfpflicht, deren Begutachtung morgen endet, plädiert sie für eine Änderung bei den Konsquenzen für Jugendliche: Jugendliche, die sich nach der ersten Einladung nicht impfen lassen, sollten zunächst beraten statt gleich bestraft werden. Dieses Anliegen habe das Jugendressort in die Begutachtung eingebracht.

Die 13 Mio. Euro, die die Regierung im Sommer für die Bewältigung psychosozialer Probleme von Kindern und Jugendlichen im Verlauf der Pandemie angekündigt hatte, sollen nun im Jänner fließen, „dorthin, wo sie gebraucht werden“. Es werde hier ein gutes Paket etwa mit dem Bundesverband für Psychotherapie ausverhandelt. Man müsse auch niederschwellig und früh ansetzen, so Plakolm.

Das Jugendressort will in Zusammenarbeit mit der Statistik Austria heuer einen Bericht zur Lage der Jugend vorlegen, wie er einmal pro Legislaturperiode vorgesehen ist. Der Fokus soll dabei auch auf Zukunftsthemen liegen, sagte Plakolm. Innovationen, Klimaschutz und politische Teilhabe seien Themen, die junge Menschen beschäftigen.

Lobau-Aktivisten: Plakolm für Dialog

Öffentlich beachtetes politisches Engagement in Sachen Klimaschutz betreiben zurzeit auch einige Jugendliche im Wiener Lobau-Camp. Sowohl die Stadt Wien als auch die Aktivisten richteten sich hier gegenseitig viel über die Zeitungen aus, meinte Plakolm darauf angesprochen. Sie empfehle dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) direkten Dialog: „Ich glaube, es hat noch keinem Politiker geschadet, sich an einen Tisch zu setzen mit den Betroffenen.“

Inhaltlich bleibt Plakolm freilich auf ÖVP-Linie: Es gebe derzeit zur Verkehrsentlastung nur eine Lösung, die auf dem Tisch liege, und „solange es keine weiteren Lösungen gibt, ist es alternativlos“. Das Projekt sei bereit für den Bau, und es wäre ihrer Meinung nach zu kurz gedacht, das „aus populistischen Gründen abzublasen“ und damit den Anrainern und Pendlern „das Leben zu erschweren“.