Die Bürgermeister kleinerer Inseln in Italien protestieren gegen eine morgen in Kraft tretende Verordnung der Regierung, die die Einführung der 2-G-Pflicht an Bord öffentlicher Verkehrsmittel vorsieht. Nicht Geimpfte seien ab 10. Jänner nicht mehr in der Lage, ihre Insel zu verlassen, was verfassungswidrig sei, argumentieren die Bürgermeister. Dem Protest schloss sich auch dem Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, an.
Er befürchte schwerwiegende Auswirkungen auf die Lagunenstadt, so Brugnaro. „Gerade wegen der Besonderheit Venedigs und seiner geografischen Lage stehe ich in engem und ständigem Kontakt mit der Regierung, damit eine Ausnahmeregelung getroffen werden kann“, sagte er. Er sei zuversichtlich, eine positive Antwort von der Regierung zu erhalten.
Auch Ischia und Elba protestieren
Ebenfalls betroffen seien die Bewohner von Ischia, Pantelleria, Elba und Capraia, sagten deren Bürgermeister. Auf der toskanischen Insel Giglio sind circa 80 der 1.400 Einwohner und Einwohnerinnen nicht geimpft. „Ich persönlich bin zwar für die Impfpflicht, aber man kann nicht ignorieren, dass eine Minderheit der Bevölkerung sich nicht impfen lassen will. Diese Personen können nicht mehr aufs Festland und haben keinen Zugang zu wesentlichen Dienstleistungen“, sagte der Bürgermeister von Giglio, Sergio Ortelli.
Italiens Regierung hat eine CoV-Impfpflicht für Menschen über 50 eingeführt. Ab dem 15. Februar gilt für die über 50-Jährigen außerdem die 2-G-Regel am Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass sie nachweislich gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen sein müssen, um zur Arbeit gehen zu können. Für körpernahe Dienstleistungen wie etwa beim Friseur gilt die 3-G-Regel. Diese Beschränkung greift auch für den Zutritt zu Ämtern, der Post, Banken und Geschäften. Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs und auch Apotheken.