USA und Russland dämpfen vor Gesprächen Erwartungen

Vor den morgigen bilateralen Gesprächen in Genf im Rahmen der Ukraine-Krise haben sowohl die russische als auch die US-Seite die Erwartungen gedämpft. Es gebe keine festen Verpflichtungen, die „ernsthaften und konkreten" Gespräche hätten Sondierungscharakter“, sagte gestern ein US-Regierungsvertreter.

Alle Themen würden danach in Washington geprüft und im Laufe der Woche mit Verbündeten besprochen. Der Regierungsmitarbeiter sagte weiter, es würde ihn dennoch nicht überraschen, sollte die russische Seite Falschmeldungen über US-Zugeständnisse streuen, um „eine Spaltung unter den Verbündeten herbeizuführen“.

Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow sprach von „realistischen“ Erwartungen an die Gespräche. Es wäre „naiv“, einen Fortschritt vorauszusetzen, sagte er heute der Agentur Interfax. Gleichzeitig forderte er erneut verbindliche Sicherheitsvereinbarungen mit der NATO. Über die aktuellen Unruhen in Kasachstan hingegen wolle man mit der US-Seite nicht sprechen.

Die US-Delegation wird von Vizeaußenministerin Wendy Sherman geleitet. Für Russland soll Rjabkow teilnehmen. Am 12. Jänner ist zudem eine Sitzung des NATO-Russland-Rates in Brüssel angesetzt – die erste seit zweieinhalb Jahren. Danach soll es am 13. Jänner in Wien Gespräche im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) geben.