Mindestens 22 Tote nach heftigem Schneefall in Pakistan

Nach einem heftigen Wintereinbruch sind in einem beliebten Bergresort im Norden Pakistans mindestens 22 Urlauber ums Leben gekommen. Das teilte der Zivilschutz heute mit. Unter den Toten, den Angaben zufolge alles Einheimische, waren zwei Frauen und zehn Kinder.

Mehr als 1.000 Ausflügler, die im tiefen Schnee feststeckten, wurden bis heute gerettet. Mehr als 300 Menschen wurden nach Angaben des Militärs medizinisch versorgt. Videos hatten zuvor Autos gezeigt, die sich weder vor noch zurück bewegen konnten. Murree, eines der beliebtesten Reiseziele im Norden Pakistans, liegt rund 65 Kilometer nordöstlich von Islamabad auf rund 2.300 Meter Höhe.

Platz für nur 4.000 Autos

Mehr als 150.000 Menschen hatten sich in ihren Autos Berichten zufolge auf den Weg nach Murree gemacht, um dort etwas Winterzauber zu erleben. Der Bergort kann nach Angaben der örtlichen Verwaltung aber höchstens 4.000 Autos gleichzeitig verkraften. Die Hotels waren überfüllt – Tausende Reisende hatten daher keine Wahl, als in ihren Autos auszuharren. Einheimische halfen den festsitzenden Besuchern mit Nahrungsmitteln und Decken.

Pakistans Premierminister Imran Khan kündigte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter eine Untersuchung und strengere Regulierungen an. Er schrieb, dass die Menschen aufgebrochen seien, ohne die Wetterverhältnisse zu prüfen. Oppositionsführer Shehbaz Sharif antwortete daraufhin, der Premier habe es zur „Regierungsphilosophie“ erhoben, den Opfern die Schuld in die Schuhe zu schieben.