Bilder in italienischen Medien zeigten großflächige, teils dunkelrote Flecken auf dem hellen Gestein. Laut ersten Ermittlungen dürften Unbekannte in der Nacht auf Samstag Eisenoxidpulver bei der beliebten Touristenattraktion ausgebracht haben.
Siziliens Präsident Nello Musumeci beklagte, die Scala dei Turchi sei auf „schändliche Weise verunstaltet worden“. Man „verurteile die Täter hinter dieser feigen Aktion“. Es handle sich nicht nur um einen Angriff auf ein Naturgut von seltener Schönheit, sondern auch auf das Image von Sizilien. Zahlreiche Politikerinnen und Politiker unterschiedlicher Parteien zeigten sich entrüstet.
Die Behörden leiteten Ermittlungen gegen Unbekannte ein. Bilder von Überwachungskameras wurden angefordert. Zudem seien Proben der Farbe genommen worden, um möglicherweise die Verkäufer und damit auch Käufer ermitteln zu können, berichtete die italienische Zeitung „Corriere della Sera“. Im vergangenen Jahr hatte es einen ähnlichen Vorfall bei der nahe gelegenen Punta Bianca gegeben.
Die Farbe hinterließ jedenfalls keinen dauerhaften Schaden auf den Klippen. Im Laufe des Wochenendes wurden die Felsen von Beamten und Technikern der Regionalverwaltung geprüft und anschließend von einem Freiwilligenteam mit Hochdruckreinigern gereinigt. Seither erstrahlt die Felsformation wieder in ihrem alten Glanz.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Scala dei Turchi Schlagzeilen macht. Anfang 2020 wurde das Gelände nach jahrelangem Streit über mangelnde Schutzmaßnahmen von den Behörden beschlagnahmt und temporär gesperrt. Grund dafür waren der schlechte Allgemeinzustand und der wachsende Andrang von Besucherinnen und Besuchern.
Der Abschnitt erodiere zunehmend, und viele Menschen würden Steine abtragen und mitnehmen. Der Zustand der Scala dei Turchi verschlechtere sich daher stetig. Sie drohe „vor unseren Augen zu zerbröckeln“, hieß es von der zuständigen Behörde damals gegenüber dem „Guardian“. Der Küstenabschnitt ist ein Kandidat für das UNESCO-Erbe.