Tausende Festnahmen bei Protesten in Kasachstan

Nach den gewaltsamen Protesten in Kasachstan sind nach Angaben der Behörden von heute rund 8.000 Menschen festgenommen worden. Die ehemalige Sowjetrepublik war in der vergangenen Woche von beispiellosen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften erschüttert worden.

Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Demonstrantinnen sowie Sicherheitskräften starben – laut offiziellen Angaben von gestern – mindestens 164 Menschen. Allein in der Millionenstadt Almaty mit besonders vielen Demonstranten sollen 103 Menschen getötet worden sein, darunter zwei Kinder.

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Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew bezeichnete die gewaltsamen Proteste heute bei einer Videokonferenz mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin als „versuchten Staatsstreich“. Laut Tokajew hätten „Gruppen bewaffneter Kämpfer“ auf den richtigen Moment gewartet und seien nun „in Aktion getreten“.

Auf friedliche Demonstranten würden die Sicherheitskräfte seines Landes „niemals schießen“, sagte der kasachische Präsident weiter. Der von Moskau geführte „Anti-Terror-Einsatz“ der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit (OVKS) werde „sehr bald“ enden, fügte er hinzu. Tokajew hatte das von Russland geführte Militärbündnis OVKS um Unterstützung gebeten, das 2.500 Soldaten nach Kasachstan entsandte.