Ukraine-Konflikt: USA-Russland-Gespräche in Genf angelaufen

In der Schweiz haben heute die hochrangigen Gespräche zwischen den USA und Russland über den Ukraine-Konflikt begonnen. Das Treffen zwischen der stellvertretenden US-Außenministerin Wendy Sherman und dem russischen Vizeaußenminister Sergej Rjabkow begann kurz vor 9.00 Uhr in der US-Vertretung in Genf, wie ein Sprecher des US-Außenministeriums mitteilte. Für den späten Nachmittag waren Pressekonferenzen geplant.

US- und russische Delegation bei den Ukraine-Gesprächen in Genf
APA/AFP/Denis Balibouse

Nach einem kurzfristig anberaumten Abendessen mit seiner US-Kollegin hatte Rjabkow gestern Abend von einer „komplizierten Diskussion“ gesprochen. Das Gespräch hätte gar nicht „einfach“ sein können, sagte Rjabkow laut der Nachrichtenagentur Interfax.

Sherman bekräftigte während des Treffens nach Angaben ihres Ministeriums „die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die internationalen Grundsätze der Souveränität, der territorialen Integrität und der Freiheit souveräner Länder, ihre eigenen Bündnisse zu wählen“.

Gespräche auch in Brüssel und Wien

Die USA und die EU treibt die Sorge um, dass Russland einen neuen Einmarsch in das Nachbarland Ukraine vorbereitet. Das weist der Kreml kategorisch zurück. Gleichzeitig fordert er von den USA und der NATO ein Abkommen, das die Osterweiterung des Militärbündnisses untersagt. Das wiederum wird von der NATO und den USA klar abgelehnt.

Im Vorfeld der Genfer Gespräche hatte US-Außenminister Antony Blinken den Kreml vor einer Eskalation der Lage gewarnt. Rjabkow wiederum schloss jegliches Zugeständnis Moskaus aus.

Das Treffen der Vizeaußenminister Russlands und der USA leitet eine Woche intensiver Diskussionen zur Situation in der Ukraine ein. Neben den US-russischen Gesprächen in Genf ist für Mittwoch ein Treffen des NATO-Russland-Rats in Brüssel und für Donnerstag ein Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien geplant.