Ermittlungen gegen mehrere Maßnahmengegner eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Ried hat Ermittlungen gegen mehrere mutmaßliche radikale Coronavirus-Maßnahmengegner eingestellt. Einen entsprechenden Bericht der „Kronen Zeitung“ (Montag-Ausgabe) bestätigte Staatsanwaltschaftssprecher Alois Ebner.

Die Männer hatten sich in einer Chatgruppe unter anderem über den Bau von Splitterbomben, Molotowcocktails oder den Kauf von Waffen unterhalten. Zudem wurden im Mai vergangenen Jahres Waffen und Munition sichergestellt.

Telegram-Gruppe als Ausgangspunkt

Konkret hatte die Staatsanwaltschaft Ried wegen des Verdachts des „verbrecherischen Komplotts“ und der „vorsätzlichen Gefährdung durch Sprengmittel“ gegen acht Männer in Oberösterreich, Wien und Vorarlberg ermittelt. Ausgangspunkt war eine geschlossene Telegram-Gruppe, in der sich die offenbar radikalen CoV-Maßnahmen-Gegner abgesprochen hatten.

Anfangs habe es „wilder ausgesehen“, meinte Ebner. Die Verdächtigen sollen sich mit ihren Kommentaren gegenseitig „hochgeschaukelt“ haben. Ebner beschrieb die Männer als „eigenartige Persönlichkeiten“, von denen eher keine Gefahr ausgehe.

Im Mai 2021 hatte der damalige Innenminister und jetzige Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) in Wien über die Razzia gegen jene Gruppe informiert, alles sah damals auch „hochgefährlich aus“, meinte der Staatsanwaltschaftssprecher.

Waffen nicht echt oder legal

Es habe sich jedoch gezeigt, dass einige Waffen „keine echten“ gewesen seien, andere legal besessen wurden. Gegen sieben Verdächtige wurden daher nun die Ermittlungen eingestellt. Gegen eine Person aus Oberösterreich wird wegen des Verdachts der Wiederbetätigung weiter ermittelt. Sie soll vor Jahren NS-Bilder verschickt haben.