Ruf nach Schließung von US-Haftlager Guantanamo

Ein unabhängiges Expertenteam der Vereinten Nationen hat die USA aufgefordert, das Gefangenenlager Guantanamo zu schließen. Guantanamo sei ein „Schandfleck“ für den Rechtsstaat USA, und die dort herrschenden Bedingungen seien „inakzeptabel“ für eine Regierung, die den Schutz der Menschenrechte für sich beanspruche, hieß es heute in einer Erklärung der von der UNO beauftragten Menschenrechtsexperten.

Die US-Regierung, die seit Oktober wieder dem UNO-Menschenrechtsrat angehört, müsse „das hässliche Kapitel unaufhörlicher Menschenrechtsverletzungen“ unbedingt abschließen. In dem Gefangenenlager würden seit zwei Jahrzehnten Menschen ohne Gerichtsverfahren inhaftiert, gefoltert und misshandelt, hieß es weiter.

Das US-Gefangenenlager auf einem US-Militärstützpunkt im Südosten Kubas wurde vor 20 Jahren eingerichtet. Seitdem starben den UNO-Experten zufolge dort neun Menschen, sieben davon durch mutmaßlichen Suizid. Insgesamt wurden rund 780 Menschen in Guantanamo inhaftiert. Die meisten sind mittlerweile wieder frei, viele von ihnen nach jahrelanger Inhaftierung ohne Anklage. Derzeit werden noch 39 Menschen in Guantanamo festgehalten.