Virologin Puchhammer-Stöckl gegen „kreuz und quer testen“

Angesichts rasant steigender Coronavirus-Infektionen hat sich Elisabeth Puchhammer-Stöckl, Leiterin des Zentrums für Virologie der MedUni Wien, in einem vorab verbreiteten Interview für ein Umdenken bei der Teststrategie ausgesprochen.

Aus ihrer Sicht sollte die Strategie „eher auf vulnerable Gruppen“ fokussieren, sodass man diagnostiziert und freitestet, „aber nicht jeden kreuz und quer testet, der sich dann sicher fühlt, aber dann möglicherweise hochinfektiös ist“. Das sagte sie gestern in der Sendung „Milborn“ in Puls4.

„Das Virus vermehrt sich so schnell, dass wenn Sie einen Test gestern in der Früh gehabt haben, Sie nicht sicher sein können, ob Sie nicht heute ein Superspreader sind“, argumentierte Puchhammer-Stöckl angesichts der Omikron-Variante. Aufgrund der raschen Zunahme an Infektionen ginge sich das mit der Zeit nicht mehr aus, „dass man sagen kann, man ist jetzt zwei Tage sicher“.

Hacker widerspricht

Das sei keine neue Erkenntnis, entgegnete Wiens Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) in einem Interview ebenfalls in Puls24. Das Screening der Bevölkerung sei ein wesentliches Instrument, um Kenntnisse zu bekommen, die auch von der Wissenschaft genützt würden. Ein Viertel der Wienerinnen und Wiener habe zuletzt Tests abgegeben: „Da fange ich nicht an, darüber zu diskutieren.“ Die Tests gäben den Menschen Sicherheit, und er denke nicht daran, das zu ändern.