Veteranen: Queen soll Prinz Andrew Titel aberkennen

Mehr als 150 militärische Veteranen haben Queen Elizabeth II. aufgefordert, Prinz Andrew seine militärischen Titel abzuerkennen.

„Offiziere des britischen Militärs sind den höchsten Standards an Redlichkeit, Ehrlichkeit und ehrenhaftem Verhalten verpflichtet“, schrieben die ehemals ranghohen Vertreter der Royal Navy und der Armee sowie Kampfpiloten in dem heute veröffentlichten Brief. Andrew, der sich wegen Missbrauchsvorwürfen in den USA einer Zivilklage gegenübersieht, habe diese Standards nicht erfüllt.

„Wäre das irgendein anderer ranghoher Militäroffizier, wäre es indiskutabel, dass er noch im Amt wäre“, hieß es in dem Schreiben. Man fordere die Queen daher auf, ihrem zweitältesten Sohn alle verbleibenden militärischen Titel und Ränge zu entziehen.

„Wir verstehen, dass er Ihr Sohn ist, aber wir schreiben Ihnen als Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaberin der Streitkräfte.“ Diese Schritte hätten schon vor langer Zeit passieren können, sollten nun aber nicht länger aufgeschoben werden.

Prinz Andrew weist Vorwürfe zurück

Ein Prozess gegen Andrew ist mit der Entscheidung eines Gerichts in New York gestern ein Stück näher gerückt: Der Richter lehnte die Einwände von Andrews Anwälten ab, die die Klage im Keim ersticken wollten.

Die US-Amerikanerin Virgina Giuffre wirft dem Prinzen vor, sie vor rund 20 Jahren als 17-Jährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Laut den Angaben wurde sie vom mittlerweile gestorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein vermittelt.

Andrew weist die Vorwürfe kategorisch zurück. Seine öffentlichen Aufgaben als Mitglied der königlichen Familie hat der Queen-Sohn schon mit Bekanntwerden der Vorwürfe niedergelegt, die militärischen Titel aber bisher behalten.