Ukraine-Konflikt: USA „auf jede Eventualität“ vorbereitet

Nach Krisengesprächen zwischen Russland und westlichen Staaten haben die USA Moskau erneut eindringlich vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Konflikt gewarnt. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte gestern mit Blick auf den russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine: „Es ist sicherlich der Fall, dass die Gefahr einer militärischen Invasion hoch ist.“

Die Geheimdienste seien bisher allerdings nicht zu der Einschätzung gekommen, „dass die Russen sich endgültig für ein militärisches Vorgehen in der Ukraine entschieden haben.“ Sullivan forderte Moskau ein weiteres Mal zur Deeskalation und zur Reduzierung der Soldaten in der Region auf.

Der US-Sicherheitsberater sagte: „Wir und unsere Verbündeten sind auf jede Eventualität vorbereitet.“ Das gelte sowohl für diplomatische Verhandlungen als auch für den Fall, dass der russische Präsident Wladimir Putin die militärische Eskalation suche.

USA drohen mit Sanktionen

„Wir haben Russland sehr deutlich auf die Kosten und Folgen weiterer militärischer Aktionen oder einer Destabilisierung der Ukraine hingewiesen.“ Sullivan drohte Moskau erneut mit Wirtschafts- und Finanzsanktionen, mit Exportkontrollmaßnahmen sowie mit einer Aufrüstung der Ukraine, „wenn das russische Militär die ukrainische Grenze überschreitet“.

Sullivan sagte: „Die Gespräche waren offen und direkt, sie waren nützlich.“ Die USA würden sich nun mit ihren Verbündeten über das weitere Vorgehen beraten. Termine für neue Gespräche mit Russland gebe es derzeit nicht. Moskau zeigte sich enttäuscht von den Verhandlungen. Vizeaußenminister Sergej Rjabkow sagte der Agentur Interfax zufolge, es gebe vorerst keine neuen Gespräche mit den USA.