In der Ukraine hat es einen großen Cyberangriff auf Websites der Regierung gegeben. Dazu sei es in der Nacht auf heute gekommen, teilte das Bildungsministerium in der Früh in der Hauptstadt Kiew via Facebook mit.
Es handle sich um einen „weltweiten Angriff“. Nicht abzurufen waren in der Früh etwa die Homepages des Außenministeriums, des Energieministeriums, der Regierung und des Rettungsdienstes.
Eine auf Cyberangriffe spezialisierte Einheit bei der Polizei habe Ermittlungen aufgenommen, teilte das Energieministerium mit. Wer hinter dem Angriff steht, ist völlig unklar.
Wie ukrainische Medien meldeten, tauchte beim Außenministerium zuerst eine Ankündigung auf Russisch, Polnisch und Ukrainisch auf. Darin hieß es: „Alle Daten auf dem Computer sind zerstört, es ist unmöglich, sie wiederherzustellen.“
EU verurteilt Angriff
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilte die Cyberattacke. Borrell sagte beim Außenministertreffen im französischen Brest, die EU werde alle Mittel mobilisieren, um Kiew zu unterstützen. Unter anderem sei eine Dringlichkeitssitzung des Politischen und Sicherheitskomitees der EU anberaumt worden. Dabei gehe es auch um technische Hilfestellung für die Ukraine.
Auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) kritisierte den Angriff als „wahnsinnig besorgniserregend“. Es heiße heutzutage, dass eine Cyberattacke durchaus der Vorhof militärischer Aktivitäten sein könnte, so Schallenberg. Gerade die Beziehungen zu Russland und die Ukraine-Krise müssten „sehr aufmerksam beobachtet“ werden.