UNO verurteilt Luftangriffe in Äthiopien

Das Hochkommissariat für Menschenrechte der Vereinten Nationen (OHCHR) hat sich beunruhigt über Luftangriffe in der äthiopischen Region Tigray geäußert. Wie Liz Throssell, eine Sprecherin des OHCHR, gestern (Ortszeit) sagte, wurden seit Anfang Jänner mindestens 108 Zivilisten durch Luftangriffe getötet und 75 verletzt. Die Angriffe sollen angeblich von der äthiopischen Luftwaffe ausgeführt worden sein, erklärte Throssell vor Journalistinnen und Journalisten in Genf.

„Die Nichteinhaltung der Grundsätze der Unterscheidung und der Verhältnismäßigkeit könnte auf Kriegsverbrechen hinauslaufen“, so die OHCHR-Sprecherin. Sie forderte die äthiopischen Behörden und ihre Verbündeten auf, den Schutz der Zivilbevölkerung im Einklang mit dem Völkerrecht zu gewährleisten. Der äthiopische Militärsprecher Oberst Getnet Adane und der Regierungssprecher Legesse Tulu reagierten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

Appelle für Frieden von UNO und USA

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, schrieb auf Twitter, dass er untröstlich über das Leid des äthiopischen Volkes sei und appellierte erneut an alle beteiligten Parteien, die Kämpfe einzustellen.

Auch Vertreter der US-Regierung wollen sich für die Beilegung des Konflikts in Äthiopien einsetzen. Wie das US-Außenministerium mitteilte, werden der neue US-Beauftragte für das Horn von Afrika, David Satterfield, sowie die stellvertretende US-Außenministerin für afrikanische Angelegenheiten, Molly Phee, in der kommenden Woche unter anderem nach Äthiopien reisen.