„Haltlos“: Russland weist US-Vorwürfe zurück

Russland hat Vorwürfe der USA, dass mutmaßlich eigene Agenten eine Spezialoperation im Osten der Ukraine planten, als „haltlos“ zurückgewiesen. Die US-Regierung hatte Russland zuvor vorgeworfen, einen Vorwand für einen möglichen Einmarsch in die Ukraine zu schaffen. Wie so oft würden von US-Seite vermeintliche Sensationsnachrichten gestreut, ohne dass es dafür eine Grundlage gebe, teilte die russische Botschaft in Washington heute mit.

„Wir haben Informationen, die darauf hindeuten, dass Russland bereits eine Gruppe von Agenten aufgestellt hat, um eine Operation unter falscher Flagge im Osten der Ukraine durchzuführen“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, gestern. Die Informationen deuteten darauf hin, dass diese außerdem damit beginnen würden, in Medien „Provokationen zu fabrizieren“, um eine russische Intervention zu rechtfertigen und Spaltungen in der Ukraine zu säen.

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Die Spannungen im Ukraine-Konflikt hatten zuletzt stark zugenommen. Der Westen kritisiert einen russischen Truppenaufmarsch in der Nähe der ukrainischen Grenze und befürchtet einen möglichen Überfall. Diese Woche gab es auch deshalb auf verschiedenen Ebenen Gespräche. Erstmals seit zweieinhalb Jahren berieten die 30 NATO-Staaten und Russland wieder miteinander. Darüber hinaus gab es eine Sitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Bereits zum Wochenauftakt hatten sich Vertreter Russlands und der USA in Genf getroffen.

Bericht: USA sondieren Notfallplan für Gasversorgung

Die US-Regierung habe einem Agenturbericht zufolge indes mit Energiekonzernen Notfallpläne für Gaslieferungen nach Europa sondiert. Vertreter des Außenministeriums hätten mit den Firmen über Kapazitäten für höhere Liefermengen gesprochen, für den Fall, dass russische Gaslieferungen unterbrochen werden, berichtet Reuters mit Verweis auf mit der Sache vertraute Kreise heute.

Die Unternehmen hätten den Angaben zufolge erklärt, dass ein Ausfall großer Mengen aus Russland schwer zu ersetzen sei und dabei auf die weltweit knappen Gasvorräte verwiesen. Welche Konzerne angesprochen worden seien, ist bisher nicht bekannt. Die Europäische Union bezieht rund ein Drittel ihres Gasbedarfs aus Russland. US-Sanktionen gegen Russland könnten die Lieferungen beeinträchtigen.