Impfprogramm Covax knackt Milliardenmarke bei Impfdosen

Das internationale Impfstoffprogramm Covax hat am Samstag die Milliardenmarke bei der Auslieferung von CoV-Impfdosen geschafft. Den Meilenstein verkündete Gavi, die Impfallianz aus Regierungen, Firmen, Stiftungen und UNO-Organisationen, die das Covax-Programm durchführt. Die ein milliardste Dosis war nach Angaben von Gavi in einer Lieferung, die gestern in Ruanda ankam.

Covax belieferte inzwischen 144 Länder. Die Allianz versorgt vor allem ärmere Länder, die kein Geld haben, um die Impfstoffe selbst zu bestellen. Das Programm bekam mehr als zehn Milliarden Dollar (8,74 Mrd. Euro) an Spenden.

Auch Österreich beteiligt sich an Covax. Es spendete bisher 7,5 Millionen Euro an die Initiative und überließ auch eine Million Dosen des Impfstoffes Johnson&Johnson, die Österreich nicht aus seinem EU-Kontingent abrief. Die Dosen wurden durch das Kinderhilfswerk UNICEF in Afghanistan, Burkina Faso und auf den Philippinen verteilt.

Verteilung sehr ungleich

Gavi-Chef Seth Berkley verwies darauf, dass die Impfstoffverteilung noch sehr ungleich ist. 41 Prozent der Weltbevölkerung hätten noch keine einzige Impfdosis erhalten. „Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln, um das Ungleichgewicht zu beenden“, teilte er in Genf mit. Covax arbeite daran, Ländern bei der Infrastruktur zu helfen, die nötig ist, um große Impfprogramme auf die Beine zu stellen.

Das Ziel, bis Ende 2021 in allen Ländern der Welt 40 Prozent der Bevölkerung zu impfen, war in mehreren dutzend Ländern verfehlt worden. Nun sollen bis Mitte des Jahres 70 Prozent der Menschen in allen Ländern geimpft sein. In vielen Ländern Afrikas wurden aber bisher kaum zehn Impfdosen pro 100 Einwohner verabreicht.

Covax wurde 2020 gegründet, um die CoV-Impfforschung zu unterstützen. Ursprüngliche Idee war, dass das Programm weltweit die faire Verteilung von erfolgreichen Impfstoffen vornimmt. Reiche Länder machten aber parallel separate Verträge mit Impfstoffherstellern und kauften damit den Großteil der Produktion auf.

Zudem verhängte Indien, wo große Mengen des von Covax georderten AstraZeneca-Impfstoffs hergestellt werden, wegen der Pandemie im eigenen Land plötzlich einen Exportstopp. So konnte Covax trotz vorhandener Geldmittel lange wenig Impfstoff besorgen und ausliefern.