Tonga-Vulkan: Nach Ausbruch Flutwellen im Pazifik-Gebiet

Der Ausbruch eines Vulkans in der Nähe von Tonga hat im Pazifik-Gebiet Flutwellen ausgelöst. Tsunami-Wellen wurden nicht nur in Tonga, sondern auch in Neuseeland, Japan und Fidschi registriert. Auch Überschwemmungen in Santa Cruz im US-Bundesstaat Kalifornien wurden auf den Ausbruch zurückgeführt.

Durch einen Tsunami eines ausgebrochenen Vulkans auf Tonga verursachte Überschwemmung im Hafen von Santa Cruz, Kalifornien
AP/The Santa Cruz Sentinel/Shmuel Thler

Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sagte am Sonntag, bisher gebe es keine offiziellen Berichte über Verletzte und Tote. Ardern sagte, ein Tsunami habe die Nordseite der Hauptstadt von Tonga, Nuku’alofa, „erheblich getroffen“. Der australischen Wetterbehörde zufolge war die Welle 1,2 Meter hoch.

Durch den Vulkanausbruch sei Tonga in vulkanischen Staub gehüllt, die Kommunikationsverbindungen mit dem Inselstaat im Südpazifik seien eingeschränkt, da ein Unterseekabel in Mitleidenschaft gezogen sei. Lokale Medien in Tonga berichteten über einen Ascheregen, die Überflutung von Häusern und die Unterbrechung von Telefon- und Stromverbindungen.

Tsunami-Warnung für Japan aufgehoben

Wie japanische Medien heute Früh (Ortszeit) berichteten, wurden an der Küste der nordöstlichen Präfektur Iwate sowie im südwestlichen Amami Flutwellen von rund einem Meter Höhe registriert. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht. Die Tsunami-Warnung ist mittlerweile wieder aufgehoben.

Der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) hatte am Samstag mitgeteilt, Auswirkungen könnten sich auch an Teilen der Westküste des Landes sowie in Alaska bemerkbar machen. Auch für Hawaii wurde ein Tsunami-Hinweis herausgegeben. Bisher seien dort aber keine Schäden gemeldet worden, hieß es.

Tsunami-Wellen wurden auch aus Neuseeland gemeldet, wo mehrere Boote in einem Jachthafen in Northland nach einer 1,3 Meter hohen Flutwelle gesunken waren. Die Geschäftsführerin von Save The Children Fidschi, Shairana Ali, sagte, dass Fidschi und Vanuatu von Flut- und Tsunami-Wellen getroffen worden seien. Es habe Schäden in den Küstengebieten gegeben, aber keine Todesopfer.

UNO „zutiefst besorgt“

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, er sei „zutiefst besorgt“. Die UNO beobachte die Situation genau und stehe bereit, Unterstützung zu liefern. US-Außenminister Antony Blinken twitterte: „Die Vereinigten Staaten sind bereit, unseren Nachbarn im Pazifik Unterstützung zu gewähren.“

Der Vulkan liegt etwa 30 Kilometer südöstlich der zu Tonga gehörenden Insel Fonuafo’ou (auch als Falcon Island bekannt). Die von einem Satelliten aufgenommenen Aufnahmen des Aufbruchs sorgten gestern weltweit für Aufsehen.

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