Vorwurf der Übergriffigkeit: „Voice of Holland“ eingestellt

Nach Vorwürfen übergriffigen Verhaltens gegen Mitwirkende der Castingshow „The Voice of Holland“ („TVOH“) hat der Sender RTL Nederland die Ausstrahlung bis auf Weiteres ausgesetzt. Die Vorwürfe seien „sehr ernst und schockierend“, teilte der Sender gestern mit. Es gehe um ein „sexuell grenzüberschreitendes Verhalten und Machtmissbrauch“. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe von Frauen durch Recherchen des öffentlich-rechtlichen Senders BNNVARA trat der Bandleader Jeroen Rietbergen gestern zurück.

Laut Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP ließ Rietbergen über seinen Anwalt erklären, er wolle „den betroffenen Frauen meine aufrichtig gemeinte Entschuldigung anbieten, für Dinge, die ich niemals hätte tun dürfen“.

Rietbergen zufolge geht es um Geschehnisse, die bereits eine Reihe von Jahren zurückliegen. Er habe damals erkannt, dass er Fehler gemacht habe, und professionelle Hilfe gesucht. Dank einer Therapie habe er sein Verhalten dauerhaft verändert. „Meine Familie ist nun wieder beisammen, so schwierig die Situation für meine Frau auch war und jetzt wieder ist.“

Nur gegen einen der beschuldigten Männer – ebenfalls einen Musiker – wurde laut ANP bisher Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet. Das vom niederländischen TV-Produzenten John de Mol entwickelte Casting-Format „The Voice“ ging 2010 an den Start.