Vulkanausbruch auf Tonga auch in Österreich messbar

Der Vulkanausbruch auf Tonga war weltweit zu spüren oder zumindest zu messen. Im gesamten Pazifikraum wurden zahlreiche Tsunami-Warnungen herausgegeben. Ähnlich wie die Wellen im Wasser hat sich die Druckwelle des Ausbruchs auch in der Luft ausgebreitet, vom südlichen Pazifik über die ganze Erdkugel. Gestern Abend ist sie in Europa angekommen, wurde hier von Hunderten Wetterstationen registriert – auch in Österreich.

Der Vulkanausbruch schleuderte Aschepartikel und Schwefel bis auf etwa 30 Kilometer Höhe, also bis in die Stratosphäre. Hier bildet sich das klimaaktive Gas Schwefeldioxid (SO2). Ob das Auswirkungen auf das Wetter in Österreich in den nächsten Wochen und Monaten hat, ist aber fraglich.

Neuesten Berechnungen zufolge sind etwa 0,4 Teragramm (=0,4 Megatonnen) SO2 in die Stratosphäre gelangt. Die Menge an SO2 in der Stratosphäre ist also eher gering. Zum Vergleich: Beim Pinatubo-Ausbruch im Jahr 1991 waren rund 16 Teragramm SO2 freigeworden.

Aschepartikel und Schwefeldioxid reduzierten dann die Menge an Sonnenlicht, das bis auf die Erdoberfläche gelangt. Das ließ die globale Temperatur vorübergehend um ein halbes Grad sinken. Und die Wolken, die sich durch die Aschepartikel in der Stratosphäre gebildet haben, sind bis zu drei Jahre lang bestehen geblieben.