Unilever und GlaxoSmithKline pokern um Milliardendeal

Um die Konsumgütersparte des Pharmariesen GlaxoSmithKline ist Medienberichten zufolge ein milliardenschwerer Poker entbrannt. Der Konsumgüterkonzern Unilever hat nach eigenen Angaben ein Auge auf die Sparte geworfen und erwägt der Finanzagentur Bloomberg zufolge eine Erhöhung seines zuletzt 50 Mrd. Pfund (rund 60 Mrd. Euro) schweren Kaufangebots.

GlaxoSmithKline und der mit einem Minderheitsanteil an der Sparte beteiligte Pharmakonzern Pfizer hingegen bestünden auf einem Offert in Höhe von 60 Mrd. Pfund, berichtete die „Financial Times“ gestern. Im Hintergrund stünden Investoren, die auf einem höheren Preis oder alternativ einem Börsengang der Sparte beharrten. Eine Transaktion dieses Umfangs wäre weltweit die größte seit Beginn der Coronavirus-Pandemie.

Unilever prüft Finanzierung

Unilever habe mit Banken über eine Finanzierung eines möglichen höheren Offerts gesprochen, meldete Bloomberg und berief sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Unilever könnte nach einer Übernahme der Sparte Teile davon an Finanzinvestoren und andere Käufer weiterveräußern und die Erlöse ebenfalls zur Finanzierung der Übernahme verwenden. Dazu waren von beiden Unternehmen bisher keine Stellungnahmen zu erhalten.

Unilever war bei GlaxoSmithKline mit einem milliardenschweren Gebot für die Sparte auf Widerstand gestoßen. Mit dem Offert von rund 50 Mrd. Pfund würden die Sparte und ihre Aussichten fundamental unterbewertet, hatte GlaxoSmithKline erklärt. Die Vorbereitungen für den zur Jahresmitte geplanten Börsengang der Sparte würden fortgesetzt. Unilever hatte das Angebot bestätigt und die Frage einer möglichen Erhöhung offengelassen.