D: Filmfestival Max Ophüls Preis eröffnet

Mit der deutschen Erstaufführung „Everything will Change“ von Marten Persiel ist gestern Abend in Saarbrücken das 43. Filmfestival Max Ophüls Preis eröffnet worden. Wegen der Pandemie findet es dezentral und hybrid statt.

„Wir sind total happy, dass dieses Modellprojekt wirklich stattfinden kann und wir es ausprobieren dürfen“, sagte Festivalleiterin Svenja Böttger bei der Eröffnungsveranstaltung, die in acht Kinos im Saarland und digital übertragen wurde. Besonders erfreut zeigte sie sich, dass nach der Onlinevariante im Vorjahr nun wieder Filmschaffende an Ort und Stelle seien und mit dem Publikum sprechen dürften.

Bis zum 26. Jänner sind insgesamt 80 Filme zu sehen, darunter 35 Uraufführungen. In den vier Wettbewerben Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm werden 18 Preise im Wert von 118.500 Euro vergeben, darunter der mit 36.000 Euro dotierte Preis für den besten Spielfilm.

„Moneyboys“ und „Para:dies“ konkurrieren um Hauptpreis

Die Werke der jungen Filmemacher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigen sich mit vielen gesellschaftlich relevanten und aktuellen Themen: angefangen von Artensterben und Klimawandel wie im Eröffnungsfilm über die Pandemie bis zu sexuellem Missbrauch und Machtmissbrauch.

Das heimische Filmschaffen ist jedenfalls gut vertreten: So konkurrieren etwa C. B. Yis Drama „Moneyboys“, der schon bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde, und Elena Wolffs „Para:dies“, der in Saarbrücken Uraufführung feiert, um den Hauptpreis.

Während C.B. Yis Film die männliche Prostitution in China als Ausgangspunkt für ein Liebesdrama nimmt, zeigt Wolff in „Para:dies“ ein lesbisches Paar – das sie neben Julia Windischbauer selbst spielt –, das von einer Dokumentarfilmerin begleitet wird, was das gesamte Beziehungsgefüge verändert. Und während im Dokuwettbewerb Jola Wieczoreks „Stories from the Sea“ Frauen auf See zeigt, ist vor allem die Sektion der mittellangen Filme prall mit österreichischen Uraufführungen.

Zahlreiche österreichische mittellange Filme und Kurzfilme

Dazu gehören Anna Lehners „Brise“, der die Studentin Flora inmitten familiärer Kalamitäten zeigt, und Fatih Gürsoys „Neverland“ über vier Geflüchtete, die sich auf einer Kostümparty befreien wollen. In „Steh auf Du Sau!“ porträtiert Florian Moses Bayer den Fußballer Gery am Weg von der Jugend- zur Kampfmannschaft, während Jakob Fischer in „Stockfinster“ drei Haushalte inmitten eines Stromausfalls zeigt. Und schließlich runden drei Kurzfilmuraufführungen das rot-weiß-rote Bouquet im Saarland ab.