Die Pekinger Behörden empfehlen Bürgerinnen und Bürgern der chinesischen Hauptstadt, von Bestellungen aus dem Ausland abzusehen. Das berichtete die BBC nun.
Als Grund wurde der Fall einer Frau, die sich beim Öffnen eines Briefes aus Kanada mit der Coronavirus-Variante Omikron infiziert haben könnte, genannt. Es handelt sich um die erste bestätigte Omikron-Infektion in Peking.
Die Behörden wiederholten die Theorie, dass sich das Coronavirus international etwa über den Transport tiefgekühlter Lebensmittel ausbreiten könne – eine These, die von vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern stark angezweifelt wird.
Die infizierte Frau soll den Behördenangaben zufolge in der Vergangenheit nicht verreist sein. Spuren des Virus seien aber auf der Post, die sie erhalten hatte, gefunden worden, so die Behörden. Auch auf einigen weiteren Briefen derselben Lieferung seien Virusspuren festgestellt worden.
Belastungsprobe für Null-CoV-Strategie
Die Pekinger Seuchenbehörde hielt fest, dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich die Frau über kontaminierte Post aus dem Ausland infiziert habe. Es wurde daher die Empfehlung ausgesprochen, internationale Lieferungen im Freien und unter Verwendung von Handschuhen zu öffnen.
Die Tatsache, dass Omikron nun auch die chinesische Hauptstadt erreicht hat, dürfte die strikte Null-CoV-Strategie Chinas mit Massentests, Ausgangssperren, Quarantäne und Abschottung kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele jedenfalls schwer auf die Probe stellen.
Olympia: Kein Ticketverkauf in China
Am 4. Februar sollen in Peking die Winterspiele mit einem strengen CoV-Konzept beginnen. Sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sportereignisses werden vom Rest der Bevölkerung abgeschirmt, um Infektionen außerhalb der Olympiablase zu vermeiden.
Wegen der „komplizierten“ Situation sagte das olympische Organisationskomitee auch den Ticketverkauf für Zuschauer ab. Stattdessen dürften nur geladene Gäste zuschauen.
Unterdessen wurde in China auch der höchste Stand an Coronavirus-Neuinfektionen seit fast zwei Jahren gemeldet. Heute wurden nach Behördenangaben 223 Neuinfektionen registriert, so viele wie zuletzt im März 2020.