Indonesiens Parlament macht Weg für neue Hauptstadt frei

Das indonesische Parlament hat den Weg für den Bau einer neuen Hauptstadt auf der Insel Borneo frei gemacht. Ein entsprechendes Gesetz wurde heute von den Abgeordneten mit großer Mehrheit angenommen.

Präsident Joko Widodo hatte 2019 angekündigt, die langsam im Meer versinkende Megalopole Jakarta auf der Insel Java als Hauptstadt aufgeben zu wollen. Die Kosten für den Umzug in die von Regenwald bedeckte Provinz Ostkalimantan: 32 Milliarden Dollar (rund 28 Mrd. Euro).

 Indonesiens Präsident Joko Widodo zeigt 2019 auf das Land wo die Hauptstadt Indonesiens in Zukunft sein soll
APA/AFP/Indonesian Presidential Palace

Tags zuvor war bekanntgeworden, dass die neue Hauptstadt Nusantara heißen soll – ein altjavanisches Wort, das so viel wie „äußere Inseln“ bedeutet und im täglichen Sprachgebrauch als Synonym für den indonesischen Archipel verwendet wird.

Erste Behörden sollen 2024 umziehen

Zuerst werden nun 6.000 Hektar Wald gerodet, um wichtige Gebäude wie den neuen Präsidentenpalast zu bauen. Bereits 2024 sollen erste Behörden umziehen, kurz vor dem Ende der zweiten und letzten Amtszeit von Widodo.

Hintergrund des Umzugs sind die zahlreichen Probleme, die auf Jakarta lasten. So geht die Stadt langsam unter. Küstenregionen der Metropole mit elf Millionen Einwohnern werden regelmäßig überschwemmt, bis 2050 könnte laut Fachleuten das gesamte Gebiet von Nordjakarta überflutet sein.

Ursache für die Probleme ist vor allem das exzessive Abpumpen von Grundwasser. Hinzu kommen der tägliche Verkehrskollaps und eine hohe Luftverschmutzung.