Ermittlungen gegen Fünf-Sterne-Gründer Grillo

Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat gegen den Gründer der Fünf-Sterne-Bewegung (Movimento Cinque Stelle, M5S), Beppe Grillo, Ermittlungen aufgenommen.

Dabei wurde Grillos Büro durchsucht, wie italienische Medien heute berichteten. Hinter den Ermittlungen steht nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA der Verdacht auf mögliche Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Werbeverträgen, die die italienische Reederei Moby mit Grillos Blog Beppegrillo.it abgeschlossen hatte.

Fünf-Sterne-Gründer Beppe Grillo
APA/AFP/Alberto Pizzoli

Gegen Moby läuft derzeit ein Verfahren wegen Bankrotts, dabei sind Eigentümer Vincenzo Onorato und sein Sohn angeklagt. Im Zuge dieser Ermittlungen stieß die Staatsanwaltschaft auf Grillo, der mit Moby 2018 und 2019 Werbeverträge abgeschlossen hatte.

Onorato wird verdächtigt, in den vergangenen Jahren Parteien beträchtliche Summen zugeschanzt zu haben, um sich ihre Unterstützung zu sichern.

Neben Grillos Büro wurde auch der Mailänder Sitz der Informatikgesellschaft Casaleggio durchsucht. Casaleggio hatte jahrelang die einflussreiche Onlineplattform der Fünf-Sterne-Bewegung betrieben. M5S ist die stärkste Einzelpartei im italienischen Parlament und stellt mehrere Minister der vom parteilosen Mario Draghi angeführten Allparteienkoalition – die einstige Protestbewegung hat seit der letzten Parlamentswahl allerdings deutlich an Gewicht verloren.