Ukraine: US-Außenminister trifft Lawrow

US-Außenminister Antony Blinken plant angesichts schwerster Spannungen im Ukraine-Konflikt ein Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow am Freitag in Genf. Ziel sei es, die diplomatischen Gespräche fortzusetzen und Russland dazu zu bringen, unverzügliche Schritte zur Deeskalation zu unternehmen, sagte eine hohe Beamtin des US-Außenministeriums gestern. Blinken hatte zuvor mit Lawrow telefoniert.

„Im Rahmen dieses Gesprächs beschlossen die beiden, dass es sinnvoll wäre, sich persönlich zu treffen“, hieß es weiter. Blinken trifft heute in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski und den Außenminister Dmytro Kuleba. Dann reist Blinken weiter nach Berlin, wo er unter anderem mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock zusammenkommen will.

Das Treffen mit Lawrow sei eine Gelegenheit für die USA zu schauen, wo es eine Möglichkeit für Moskau und Washington gebe, eine gemeinsame Basis zu finden, hieß es weiter aus dem US-Außenministerium. „Diplomatie ist nicht tot“, so die Beamtin.

US-Regierung warnt vor russischem Einmarsch

Die US-Regierung warnte unterdessen in deutlichen Worten vor einem russischen Einmarsch in der Ukraine. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, machte erneut den russischen Präsidenten Wladimir Putin für die Eskalation verantwortlich. „Präsident Putin hat diese Krise verursacht, indem er 100.000 russische Soldaten entlang der ukrainischen Grenzen zusammengezogen hat“, sagte Psaki.

„Um es klar zu sagen, wir halten die Situation für extrem gefährlich. Wir befinden uns jetzt in einer Phase, in der Russland jederzeit einen Angriff auf die Ukraine starten könnte“, so Psaki.

Psaki sagte, US-Außenminister Blinken werde bei seinem anstehenden Krisentreffen mit Lawrow deutlich machen, „dass es einen diplomatischen Weg nach vorn gibt“. Sollte Putin sich stattdessen für eine militärische Eskalation entscheiden, drohten Russland „schwerwiegende wirtschaftliche Folgen“.