Moldawien kann Gas nicht zahlen – Gasprom droht mit Lieferstopp

Moldawien droht eine Energiekrise: Der russische Energiekonzern Gasprom habe es abgelehnt, die Zahlung der Gasrechnung für Jänner aufzuschieben, teilte die Regierung des südeuropäischen Landes heute mit. Der stellvertretende Ministerpräsident Andrei Spinu sagte, sein Land sei nur in der Lage, 38 Mio. Dollar von einer Gesamtrechnung von 63 Mio. Dollar zu bezahlen.

Die Regierung kündigte an, sie werde das Parlament heute um die Verhängung des Ausnahmezustands ersuchen, der ihr weitreichende Befugnisse zur Verwaltung des Energiesektors einräumt. Dazu gehört etwa die Umstellung der Gasversorgung von der Industrie auf die Haushalte und die Verwendung von Haushaltsmitteln zur Bezahlung des Brennstoffs.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte heute in Moskau, die russischen Gasverkäufe an Moldawien seien eine kommerzielle Angelegenheit zwischen Gasprom und der ehemaligen Sowjetrepublik. Das Gas werde aber geliefert und müsse bezahlt werden.

Moldawien und Gasprom hatten erst Ende Oktober einen Lieferstreit beigelegt und einen Fünfjahresvertrag geschlossen, der am 1. November begann.