Experte sieht nach Omikron bereits weitere Varianten

Die Omikron-Welle ist wahrscheinlich nicht das Ende. Auch von dieser SARS-CoV-2-Mutation gibt es bereits weitere Varianten.

„Wir befinden uns in einem hoch dynamischen Ereignis“, sagte der Experte Andreas Bergthaler (MedUni Wien/Centrum für Molekulare Medizin; CeMM) gestern Abend in einer Onlineärztefortbildung. In der Therapie von Covid-19 hätten durch die ständige Mutation der Erreger die meisten monoklonalen Antikörper ihre Wirkung wieder verloren.

Völlig unklar sei auch, wie lange die Welt noch mit SARS-CoV-2 in seinen unterschiedlichen Varianten zu kämpfen haben werde, sagte Bergthaler, der vor Kurzem eine Professur für Molekulare Immunologie an der MedUni Wien übernommen hat.

„Man kann seine Schweizer Uhr danach stellen“

Was die Pandemie treibt, das sind die ständig neu auftauchenden Mutationen des Virus. Bergthaler: „Die Mutationen von SARS-CoV-2 erfolgen zwei- bis dreimal langsamer als bei der Grippe.“

Aber durch die extrem kurze Replikationszeit der Krankheitserreger komme es ständig zu neuen Mutationen, wahrscheinlich gebe es sogar beim einzelnen Patienten eine ganze „Wolke“ an minimal unterschiedlichen Viren. Die fitteste Variante könne sich dann weiterverbreiten.

„Wir sehen pro Monat etwa zwei Mutationen. Das ist erstaunlich konstant. Man kann sozusagen seine Schweizer Uhr danach stellen.“ In Österreich haben Fachleute mittlerweile über die Abwasseranalyse aus mehr als 80 Kläranlagen und somit 55-prozentiger Abdeckung der Bevölkerung einen recht guten Überblick über die epidemiologische Situation. So habe man auch bereits neue Subvarianten von Omikron registriert.

Spitäler vor herausfordernder Zeit

Dem Krankenhaussystem stehe angesichts der CoV-Variante Omikron eine herausfordernde Zeit bevor. Es gebe aber die Zuversicht, dass der Anstieg an Intensivpatienten überschaubar bleibe, so Rainer Gattringer, Mediziner am Klinikum Wels-Grieskirchen.

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