Erste Hilfsflüge in Tonga gelandet

Die ersten Flüge mit dringend benötigten Hilfsgütern sind fünf Tage nach einem verheerenden Tsunami in dem Pazifikstaat Tonga eingetroffen.

Offiziellen Angaben zufolge landeten Militärmaschinen aus Australien und Neuseeland heute auf dem erst kurz zuvor von Vulkanasche befreiten Flughafen auf der Hauptinsel Tongatapu. Sie lieferten wichtige Güter wie Trinkwasser, Notunterkünfte, Generatoren und Hygieneprodukte, sagte die neuseeländische Außenministerin Nanaia Mahuta.

Transportmaschine der Royal Australian Air Force am Fua’amotu-Flughafen auf Tonga
AP/Australian Defence Force/HOGP

Die Flugzeuge brachten Telekommunikationsausrüstung für das abgelegene Land, das durch den Ausfall eines Unterseekabels nur sehr eingeschränkt mit der Außenwelt kommunizieren kann. Die ersten Bilder, die aus Tongas Hauptstadt Nuku’alofa übermittelt wurden, zeigen verbrannte Gebäude, umgestürzte Mauern und mit Felsbrocken, Baumstämmen und anderen Trümmern übersäte Straßen.

Lieferung von Hilfsgütern soll „kontaktlos“ erfolgen

Die Behörden hatten die mit einer bis zu 15 Zentimeter dicken Ascheschicht bedeckte Landebahn auf dem Flughafen in den vergangenen Tagen mühsam freigeräumt. Nachdem dieses Hindernis nun beseitigt ist, beeilen sich die Länder, Hilfe zu schicken.

Japan hat die Entsendung von zwei C-130-Flugzeugen angekündigt, und Länder von China bis Frankreich haben zugesagt, dass sie ebenfalls Hilfe leisten werden.

Wegen der strengen CoV-Regeln, die Tonga praktisch frei von dem Virus gehalten haben, soll die Lieferung von Hilfsgütern allerdings „kontaktlos“ erfolgen. Besatzungen und Passagiere werden nur wenig Zeit auf dem Boden verbringen.

Der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai am Samstag war einer der schwersten seit Jahrzehnten und noch im weit entfernten Alaska messbar. In weitem Umkreis im Pazifik gingen Asche und saurer Regen nieder. Die Eruption führte sogar an weit entfernten Küsten von Japan bis zu den USA zu Flutwellen. Das ganze Ausmaß der Verheerungen in Tonga ist noch unklar.

„Noch nie da gewesene Katastrophe“

Die Regierung des Inselstaates sprach von einer „noch nie da gewesenen Katastrophe“. Sie bestätigte UNO-Angaben, wonach eine bis zu 15 Meter hohe Welle mehrere Inseln traf, darunter auch die Hauptinsel Tongatapu. Auf einigen abgelegenen Inseln seien fast alle Häuser zerstört. Mindestens 80 Prozent der gut 100.000 Einwohner des Archipels mit 170 Inseln sind nach UNO-Angaben von dem Unglück betroffen. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.

Auch um die Lebensmittelversorgung der Insel wird gefürchtet: Der Präsident der Nationalversammlung von Tonga, Fatafehi Fakafanua, sagte unter Tränen, die gesamte Landwirtschaft sei ruiniert.