Staatsanwältin bittet Gericht um Ablehnung von Breivik-Antrag

Die norwegische Staatsanwaltschaft hält den verurteilen Massenmörder Anders Behring Breivik nach wie vor für einen sehr gefährlichen Mann und will ihn deshalb weiter eingesperrt lassen.

Breivik habe vor Gericht zwar erklärt, er habe sich verändert, sagte Staatsanwältin Hulda Karlsdottir heute während einer Gerichtsverhandlung im Gefängnis Skien, bei der es um einen Antrag des Mörders auf Haftentlassung auf Bewährung geht. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat es aber keine Veränderungen in seinem Verhalten gegeben.

Von Breivik gehe dieselbe Gefahr aus wie vor zehn Jahren. Karlsdottir bat das zuständige Gericht deshalb, den Antrag des heute 42-Jährigen abzuweisen. Die Angelegenheit sei aus Sicht der Staatsanwaltschaft eindeutig.

Terroranschlag 2011

Breivik hatte bei Terroranschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utoya aus rechtsextremen und islamfeindlichen Motiven im Jahr 2011 insgesamt 77 Menschen getötet. Im Sommer 2012 wurde er zur damaligen Höchststrafe von 21 Jahren Verwahrung mit einer Mindestdauer von zehn Jahren verurteilt.

Eine Verwahrungsstrafe kann gemäß norwegischem Recht immer wieder verlängert werden, womit Breivik nie wieder freikommen könnte. Nach Ablauf der Mindestdauer durfte er aber beantragen, dass seine Freilassung auf Bewährung gerichtlich geprüft wird.

Seit Dienstag wurde darüber in der Haftanstalt vor dem Bezirksgericht Telemark verhandelt. Die Verhandlung sollte vermutlich heute abgeschlossen werden. Eine Entscheidung soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Breiviks Erfolgsaussichten sind gering.