USA: Hirntotem Patienten Schweinenieren eingesetzt

US-Mediziner und -Medizinerinnen haben zum ersten Mal erfolgreich Schweinenieren in den Körper eines hirntoten Patienten eingesetzt. „Die transplantierten Nieren haben Blut gefiltert, Urin produziert und, was wichtig ist, wurden nicht sofort abgestoßen“, erklärte die University of Alabama in der Stadt Birmingham (UAB) heute. Die Nieren blieben 77 Stunden lang aktiv, bevor das Experiment beendet wurde.

Der Dekan der medizinischen Fakultät der Hochschule, Selwyn Vickers, sprach von einer „bemerkenswerten Errungenschaft für die Menschheit“ und einem Fortschritt auf dem Gebiet der Xenotransplantation. Der Begriff steht für die Transplantation von Organen von einer Spezies zur anderen, konkret von Tier zu Mensch.

Bereits im September hatten Medizinerinnen und Mediziner der New York University eine Schweineniere an einen hirntoten Patienten angeschlossen. Die Niere wurde allerdings auf dem Bein des Patienten an Blutgefäße angeschlossen und nicht in seinen Körper transplantiert.

Potenzieller Erfolg für Spendernieren

Für die Transplantation wurden die Nieren eines genveränderten Schweines verwendet. Durch die genetischen Veränderungen soll verhindert werden, dass der menschliche Körper die Organe abstößt.

Erst kürzlich hatten US-Medizinerinnen und -Mediziner der University of Maryland zum ersten Mal erfolgreich ein Schweineherz in einen Patienten eingesetzt. Dabei handelte es sich nicht um einen hirntoten Patienten. Die Universität erklärte am 10. Jänner, dem 57-jährigen Mann gehe es drei Tage nach dem Eingriff gut.

Wegen des Mangels an menschlichen Spenderorganen setzt die Forschung große Hoffnung in die Xenotransplantation. Verpflanzt werden bereits Herzklappen von Schweinen und Schweinehaut bei Verbrennungsopfern. Schweine gelten aufgrund ihrer Größe, ihres schnellen Wachstums und ihrer guten Zuchteigenschaften als ideale Spendertiere.